Opel Zafira(Bildquelle: Opel Austria)

Erdgas oder Wasserstoff - Antrieb für das Auto der Zukunft

Hauptsache umweltfreundlich und viele Jahrzehnte verfügbar

Welche Kraftstoffe wir in Zukunft tanken werden, war das Thema einer Studie, die vom "Wuppertal Institut für Klima Umwelt Energie " erstellt und gemeinsam mit Opel präsentiert wurde. Demnach kann Erdgas sowohl als Kraftstoff als auch im Erzeugungsmix für die Produktion von Wasserstoff künftig eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere ermöglicht Erdgas eine schnelle Senkung der lokalen Schadstoff-Emissionen und eine Verringerung der Abhängigkeit von Erdöl.

In der Nachhaltigkeits-Strategie von Opel hat Erdgas jedenfalls einen fixen Platz. "Unsere Strategie beruht auf drei Säulen: die Optimierung des konventionellen Motors, den Einsatz von Erdgasfahrzeugen sowie die langfristige Einführung der Brennstoffzelle" erklärt Brigitte Kroll-Thaller, Geschäftsleitung von Opel Austria Vertrieb. Opel verfügt derzeit über zwei Fahrzeuge mit CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas als Energiequelle) im Opel Zafira und Caravan.

Das Interessante dabei ist, dass Erdgas im Vergleich zu Diesel um bis zu 30% günstiger ist. Bei Benzin-Autos beträgt der Vorteil sogar bis zu 50%! Weltweit werden bereits mehr als 2,5 Mio. Fahrzeuge mit Erdgas betrieben, in Österreich allerdings erst einige hundert. Das ist schade, denn eine Reduktion von Kohlenmonoxiden und Stickoxiden beim Schadstoffausstoß um bis zu 80% spricht eindeutig für das Erdgas. Darüber hinaus werden Schwefeldioxid, Ruß und andere Partikel fast gar nicht produziert.

Alternative Wasserstoff?

Wasserstoff wird von vielen Seiten, insbesondere im Zusammenhang mit Brennstoffzellen, als der Kraftstoff der Zukunft gehandelt. Seine Herstellung ist jedoch nur nachhaltig, wenn sie mit Hilfe erneuerbarer Energien erfolgt. Erneuerbare Energien sind vorläufig allerdings ein knappes Gut und der Aufbau ausreichender Kapazitäten braucht Zeit.

Daher hat Erdgas eine langfristige Perspektive als alternativer Kraftstoff, die in absehbarer Zeit nicht in Konkurrenz zur Wasserstoffoption stehen muss, sondern - im Gegenteil - eine Brückenfunktion für den Aufbau eines Wasserstoff-Systems übernehmen kann. Die wohl größte Hürde für den Einsatz von Erdgasfahrzeugen ist das Tankstellennetz . Mit derzeit 14 öffentlichen Erdgas-Tankstellen ist die notwendige Infrastruktur in Österreich nur begrenzt vorhanden.

"Allerdings wissen wir, dass bis Ende 2004 bis zu 30 neue Erdgas-Tankstellen geplant sind", informiert Kroll-Thaller. Ein weiteres Problem ist die mangelnde Unterstützung seitens der Politik. Hier geht etwa Deutschland mit gutem Beispiel voran: dort gibt es für Erdgas einen garantierten Mineralölsteuersatz bis 2020, Förderungen von Bund und Ländern und einen Umweltbundesminister Trittin, der sich öffentlich für Erdgasfahrzeuge stark macht.

Quelle: auto.at