Wie und wann tanken Autofahrer in Österreich?

Preisvergleiche, "Gelegenheitstanken" und neues Fahrverhalten helfen sparen

Die Spritpreise sind im vergangenen Jahr bis zu 44 Prozent gestiegen und die Kraftfahrer haben den Gürtel enger geschnallt. 78 Prozent der Österreicher fühlen sich durch die Spritpreise "eher stark" bis "sehr stark " belastet . Das zeigt eine aktuelle Online-Umfrage des ÖAMTC unter 1.505 österreichischen Kraftfahrern auf. Damit ist die subjektive Belastung gegenüber einer Umfrage aus dem Jahr 2007 (56 Prozent) um 22 Prozent höher. "Lediglich zwei von hundert Autofahrern fühlen sich durch die Spritpreise gar nicht belastet. Das sind Zahlen, die den Politikern zu denken geben sollten", sagt ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brandau.

Besonders jüngeren Menschen, Vielfahrern und Frauen reißen die höheren Spritpreise ein großes Loch ins Budget . Aber auch mehr als ein Drittel der Wenigfahrer fühlt sich wesentlich stärker belastet als im Vorjahr. Bezieher von Pendlerpauschale oder km-Geld zeigen eine leicht stärkere subjektive Belastung.

Als Konsequenz haben Herr und Frau Österreicher ihr Tankverhalten im vergangenen Jahr geändert und dazu einige Strategien entwickelt: 85 Prozent der Befragten stellen jetzt vor dem Tanken Preisvergleiche an, 80 Prozent wissen, wo billige Tankstellen in der Nähe sind. 74 Prozent informieren sich laufend in den Medien und bei Bekannten. 73 Prozent tanken nun öfter bei Diskontern . 94 Prozent derer, die sich genau informieren, nutzen dazu die ÖAMTC-Homepage. 68 Prozent steuern eine Tankstelle an, wenn sich dort das günstige Angebot vom Mitbewerb abhebt.

70 Prozent der Befragten geben weniger bis gar kein Trinkgeld mehr. Damit bekommen auch die Tankwarte das neue Sparverhalten zu spüren. Deren Einkommen wird dadurch geschmälert und auch sie können sich jetzt wesentlich weniger leisten als noch vor einem Jahr.

"Wer nicht täglich auf das Auto angewiesen ist, hat bei seiner Entscheidung, wo und wie er spart, natürlich mehr Spielraum als andere ", merkt die ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin an. Und so verwundert es nicht, dass 66 Prozent der Wenigfahrer bei der Umfrage angeben, in den vergangenen zwölf Monaten ihr Tankverhalten stark bis sehr stark geändert zu haben, aber nur 39 Prozent der Personen, die täglich Auto fahren. Wer auf das Auto angewiesen ist, zahlt auch, wenn es weh tut. Da hilft auch die neue Strategie nicht, beim Tanken den Blick auf die Zapfsäule zu vermeiden, wie es jeder fünfte Befragte praktiziert.

Fixbetrag-Tanken liegt im Trend. 17 Prozent der vom ÖAMTC befragten Kraftfahrer tanken bereits um einen bestimmten Betrag. Dieses Tankverhalten findet man am stärksten unter den "Jungen bis 29 Jahre". Besonders beliebt ist die Obergrenze von 49 Euro (bei 27 Prozent der Fixbetrag-Tanker), gefolgt von 29 Euro (bei 20 Prozent) und 79 Euro (bei 18 Prozent). Die, die nicht voll tanken, zahlen im Durchschnitt rund rund 38 Euro an der Zapfsäule.

Änderungen gibt es auch beim Fahrverhalten , wobei auch hier Wenigfahrer flexibler sind. 76 Prozent aller Befragten geben an, dass sie versuchen, spritsparender zu fahren , 68 Prozent sparen Fahrten ein. 57 von 100 Kraftfahrern - darunter wesentlich mehr Frauen als Männer - planen Termine und Erledigungen effizienter. Knapp die Hälfte gibt an, ihr Freizeitverhalten geändert zu haben und beispielsweise weniger Ausflüge zu machen.

Lieber ein schmutziges als ein neues Auto

Rund die Hälfte der Befragten würde ihr Auto nicht gegen eines mit günstigerem Verbrauch eintauschen. Gespart wird am ehesten bei der Autowäsche (20 Prozent) und bei der Versicherung (16 Prozent). "52 Prozent der Befragten sehen kein Einsparungspotenzial bei der Autoerhaltung. Erfreulich ist, dass für die Kraftfahrer Sicherheit Vorrang hab und dabei kein Sparstift angesetzt wird," sagt die ÖAMTC-Expertin abschließend.

Quelle: ÖAMTC