Verkehrsstrafen im Ausland

Manche Verkehrsbestimmungen können den Urlaub richtig teuer machen.

Wer mit dem Auto ins europäische Ausland reist, sollte sich über die vor Ort geltenden Verkehrsbestimmungen informieren. "Die Strafen für Verstöße im Ausland können stark von denen in Österreich abweichen. Außerdem haben sich im Vergleich zum Vorjahr einige Strafsätze aufgrund des Wechselkurses bzw. aufgrund neuer Bestimmungen geändert", warnt ÖAMTC-Tourismusexpertin Livia Savic.

Streng bestraft werden vor allem Fahrten unter Alkoholeinfluss. Hat der Fahrer etwa in Italien mindestens 1,5 Promille, kann das Fahrzeug sogar enteignet werden, sofern der Fahrer auch der Eigentümer ist. In Schweden droht bereits ab 1,0 Promille eine Freiheitsstrafe von einem Monat, in Spanien ab 1,2 Promille drei Monate. Am teuersten kann Alkohol am Steuer in Großbritannien werden - hier können bis zu umgerechnet 6.500 Euro fällig werden. In Malta wird ein solches Vergehen mit einem Strafgeld ab 1.200 Euro geahndet.

Einige länderspezifische Strafen im Detail:

Italien
In Italien muss man besonders in der Nacht auf die Geschwindigkeit achten. Eine Übertretung der Geschwindigkeitsbeschränkung zwischen 22 und 7 Uhr kostet um ein Drittel mehr. Aber auch tagsüber sind die Strafen streng: Bei einer Geschwindigkeitsübertretung um 20 km/h drohen mindestens 170 Euro Strafe, mindestens 160 Euro kostet es, wenn man am Steuer ohne Freisprecheinrichtung telefoniert.

Kroatien
Übersieht man in Kroatien eine rote Ampel, werden 260 Euro fällig. Wer 20 km/h zu schnell fährt, zahlt ab 65 Euro, bei 50 km/h zu viel sind es mindestens 660 Euro Strafe.

Ungarn
Auch hier können Verkehrsverstöße teuer werden. Alkohol am Steuer wird streng kontrolliert und mit Beträgen bis 970 Euro bestraft. Eine überfahrene rote Ampel kann bis zu 330 Euro kosten.
Spanien
Spanien geht besonders rigoros gegen Falschparker vor - bis zu 200 Euro werden fällig. Wer ohne angelegten Gurt fährt, muss ebenfalls tief in die Tasche greifen: Der Strafrahmen dafür beginnt bei 200 Euro. Bei mehr als 0,5 Promille am Steuer droht eine Geldstrafe ab 500 Euro.

Skandinavien
Die skandinavischen Länder sind europäische Spitzenreiter bei der Höhe der Strafen. Zu schnelles Fahren kostet in Norwegen ab 420 Euro, Rotlicht- und Überholverstöße 600 Euro. In Finnland und Schweden orientiert sich der Strafrahmen hingegen am Einkommen - wer mehr verdient, zahlt auch mehr.

"Offene Strafen aus dem EU-Ausland können auch in Österreich zwangsweise eingetrieben werden. Daher sollten ausländische Strafzettel keinesfalls ignoriert werden", rät die ÖAMTC-Expertin. Auch bei der Wiedereinreise in das Urlaubsland ist die Einforderung der Strafe möglich. Wer einen ausländischen Strafzettel erhält, kann sich zur Klärung der Zahlungsverpflichtung an die ÖAMTC-Rechtsberatung wenden. Detaillierte Infos zu den Verkehrsbestimmungen verschiedener Länder sind in der ÖAMTC Länder-Info unter www.oeamtc.at/laenderinfo abrufbar.

Quelle: ÖAMTC