Seat Altea 2.0 TDI CR Testbericht

170 PS Leistung und ein Durchschnittsverbrauch von 5,6 Liter.

Soviel ist klar: Der nach den EU-Regeln gemessene Normverbrauch eines Autos passt nicht immer zu dem, was das Fahrzeug tatsächlich konsumiert. Man weiß aber auch, dass der Verbrauch zwischen 20 Prozent und 30 Prozent vom Fahrer abhängt. Wir wollten uns der Wahrheit einmal in der Praxis mit einem kompakten Diesel-Kraftprotz annähern, mit einem Seat Altea 2.0 TDI CR mit 125 kW / 170 PS Leistung und einem Durchschnittsverbrauch nach Norm von 5,6 Liter.

Der Seat Altea zählt mit seiner flach ansteigenden Front, einer Höhe von 1,57 Meter mit hohem Innenraum und erhöhten Sitzpositionen, vier Türen und Heckklappe zu den Kompaktvans. Seine Entwickler mögen uns verzeihen, wenn wir ihn als den spanischen Golf Plus mit Hang zum Touran beschreiben. Seine jugendlich schnelle Linienführung unterscheidet ihn von den Produkten der Mutter, aber seine Technik stammt aus den Konzernregalen, was auch diesem Seat zum Vorteil gereicht.

Der Vierzylinder-Turbodiesel mit Direkteinspritzung mit zwei Liter Hubraum ist ein guter Bekannter. Mit seinen 125 kW / 170 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Newtonmeter zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen pro Minute (U/min) macht er aus dem VW Golf einen GTD. Im 1430 Kilogramm schweren Seat, den es nur mit der Sechs-Gang-Handschaltung gibt, schafft der Motor eine beachtliche Beschleunigung (8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h ) und eine Höchstgeschwindigkeit von 211 km/h.

Für den Normverbrauch finden sich in den technischen Daten die folgenden Literzahlen und Angaben zur Kohlendioxid-emission pro Kilometer: 7,3 l innerorts (192 g/km), 4,6 l außerorts (122 g/km) und 5,6 l kombiniert (146 g/km) . Tatsächlich blieben wir bei zügiger Fahrweise unterhalb der Sieben-Liter-Marke. Auch dieser Seat verfügt in seinem aufgeräumt schlichten, trotz Hartplastik nett anzuschauendem Armaturenbrett über ein Rundinstrument, in dem eine Schaltanzeige zum Hochschalten auffordert, sobald auch der höhere Gang mit weniger Verbrauch zum gleichen Ergebnis führen würde.

Das geschieht laut bordeigenem Drehzahlmesser auf ebener Strecke bei rund 1250 U/min. Empfindliche Naturen werden den Motorklang dann als unelegant und rumpelnd empfinden und im niedrigeren Gang verharren, bis beim höheren Gang so etwa 1400 U/min anstehen würden. Dann klingt der Motor, wie man's mag. Hält man sich unter diesen Voraussetzungen leicht verzögert an die Aufforderung zum Hochschalten, stellen sich tatsächlich Schnitte von knapp über fünf Liter ein, und selbst die Vier erscheint beim Dahingleiten häufig auf dem Display der Verbrauchsanzeige.

Dahingleiten ist allerdings nicht die Lieblingsdisziplin für diesen Altea. Der Motor, das Fahrwerk, die Lenkung erlauben durchaus eine sportliche Gangart, die dann allerdings auch den "D-Zug-Zuschlag" beim Kraftstoffverbrauch verlangt. Geht's um enge Kurven, haben Fahrer und Beifahrer es besser als die Hinterbänkler . Die vorderen Sitze sind gerade groß genug und komfortabel, ohne weich zu sein. Der Seitenhalt ist gut. Doch hinten geriet die Bank zu kurz, zu hart und zu wenig konturiert.

Hinter der Bank bleibt ein Laderaum von 409 Liter , den man durch Vorschieben der Bank auf 510 Liter und durch Umklappen der Lehne auf 1320 Liter vergrößern kann. Die Zuladung liegt deutlich über 500 Kilogramm. Außerdem darf er maximal 1400 Kilogramm schwere gebremste Anhänger ziehen. Dieser Seat Altea eignet sich also als Urlaubs- und Geschäfts-Schnelltransporter.

Für den Basispreis des Seat Altea 2.0 TDI CR von 27.260 Euro erhält man ein kompaktes Multitalent mit Betonung auf Fahrspaß und recht niedrigen Verbrauchswerten. Für wen der Verbrauch die höchste Priorität hat, der ist mit einem der beiden anderen Diesel mit 105 PS oder 140 PS besser bedient.

auto-reporter