Seat Exeo 2.0 TDI CR Style im Test

In ihm lebt der Vorgänger des heutigen Audi A4 weiter.

Gibt es für Autos ein zweites Leben - nicht als billige Kopie, sondern als eine echte Wiedergeburt mit voller Unterstützung seiner Mutter? Für den Seat Exeo kann man die Frage mit einem ja beantworten. In ihm lebt der Vorgänger des heutigen Audi A4 weiter, allerdings nicht unverändert, sondern auf der Höhe der Zeit.

Der Exeo bedeutet für die spanische und von Audi betreute Volkswagen-Marke Seat den Einstieg in ein neues Segment. Seat-Fahrer können jetzt aufsteigen in eine Mittelklasse-Limousine mit gehobenem Anspruch , die für einen relativ niedrigen Einstiegspreis moderne Technik und einen Hauch von Premium bietet. Für 22.600 Euro gibt es den kleinsten Benziner (1,6 Liter, 75 kW / 102 PS) in der einfachsten der drei Ausstattungsvarianten. Wir fuhren den Zwei-Liter-Turbodiesel Seat Exeo 2.0 TDI CR Style mit 125 kW / 211 PS in der Style-Version für 31.360 Euro .

Wo wir gerade bei den Motoren sind: Vor kurzem erlebten wir den gleichen Diesel im Seat Altea und fanden seinen Praxis-Verbrauch von im Schnitt weniger als sieben Liter angesichts der flotten Fahrleistungen erfreulich. Für den Exeo können wir das Kompliment wiederholen. Der brauchte bei uns sogar einen halben Liter weniger und kam mit knapp 6,5 Liter aus.

Flott ist der Exeo ebenfalls, sogar ein bisschen schneller als der Altea . Mit dem Sechs-Gang- Schaltgetriebe erreicht er die 100 km/h im Spurt nach 8,4 Sekunden und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 214 km/h . Es liegt also offenbar an der besseren Aerodynamik einer Stufenheck-Limousine gegenüber dem um 14 Zentimeter höheren Kompakt-Van, dass der Exeo sparsamer fährt als ein nahezu gleich schwerer Altea.

Außen haben sich die Designer große Mühe gegeben, zwei Ziele zu erreichen: ein Fahrzeug zu schaffen, das dem gehobenen Anspruch gerecht wird und gleichzeitig die Merkmale trägt, die für einen Seat typisch sind. Der Exeo kann seine Audi-Dimensionen natürlich nicht verleugnen, passt aber mit seinen Außenformen gut als oberer Abschluss der Seat-Modellreihen.

Innen bekennt sich der Exeo eher zu seiner Verwandtschaft mit einem Audi . Und das ist gut so, erstens, weil man sich sofort auskennt und zurechtfindet und zweitens, weil Audi-Armaturen immer die richtige Mischung zwischen Sportlichkeit und Eleganz ausstrahlen. Das steht auch dem Exeo gut.

Die Ausstattung passt zum Anspruch. Sie umfasst reichhaltige Sicherheitsfeatures bis hin zu aktiven Kopfstützen und Komfortelementen wie eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik . Die Sitze sind bequem, geben guten Seitenhalt und bewähren sich auch auf Langstrecken. Die Sechs-Gang-Handschaltung macht den Gangwechsel zum Vergnügen, obwohl das kräftige Drehmoment von 350 Newtonmeter schaltfaules Fahren in niedrigen Drehzahlen ermöglicht.

Das Fahrverhalten passt zum gehobenen Mittelklasse-Anspruch. Die Federung arbeitet weicher als bei anderen Seats. Die Lenkung liebt den Geradeauslauf, ohne auf ihm zu beharren. Die Fahrgeräusche bleiben auch bei schneller Autobahnfahrt niedrig. Mehr als bei anderen Seat übertönt beim Exeo die Ruhe die sonst gewohnte Agilität. Um nicht missverstanden zu werden: Der Exeo ist kein Stoiker. Seine Entwickler haben ihm zur Agilität eben auch noch eine gute Portion Gelassenheit und Komfort mit auf den Weg gegeben.

Zum Reisekomfort gehören auch Kofferraumgröße, Zuladung und Variabilität und nicht nur ein gekühltes Handschuhfach. Der Kofferraum misst 442 Liter; die Zuladung liegt bei 560 Kilogramm . Wie bei allen klassischen Stufenheck-Limousinen sind nur wenige Variationen möglich. Wer das braucht, der sollte sich den Kombi , den Seat Exeo ST , ansehen.

auto-reporter