Neuvorstellung : Daihatsu Trevis

Der Mini-Japaner soll ein Lächeln auf die Lippen junger weiblicher Kundinnen zaubern.

Besser gut geklaut als schlecht selbst gestaltet - das dürfte manchem Passanten einfallen, wenn der Daihatsu Trevis an ihnen vorüber fährt. Denn die Anleihen beim Mini sind so deutlich, dass sich der Kopiervorgang kaum leugnen lässt. Macht nichts, der Mini-Japaner (Länge 3,40 Meter) soll ein Lächeln auf die Lippen junger weiblicher Kundinnen zaubern. Das gelang ihm bei einer ersten Ausfahrt problemlos.

Retro-Design ist hip - insbesondere in Japan. Dort rollte der Trevis schon seit zwei Jahren als " Mira Gino " durch die verstopften Metropolen. Jetzt soll der Trevis auch in Europa vor allem über das Design neue Kunden gewinnen. Und das ist clever gemacht. Große Kulleraugen , reichlich Chrom und ein Kühlergrill , der zu lächeln scheint machen den Bonsai-Mini zum potentiellen Frauenschwarm. Zum poppigen Kleid des Trevis spendiert Daihatsu fünf frische Farben . Dazu lockt er mit sehr guter Raumökonomie und niedrigen Unterhaltskosten. Serienmäßige Klimaanlage, Momo-Leder-Lenkrad, CD-Radio, elektrische Fensterheber, elektrische verstellbare Spiegel, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und 14-Zoll-Leichtmetallfelgen dürften durchaus ebenfalls ein Kaufargument sein.
 
Zur Serie in der Außenausstattung zählen unter anderem Colorverglasung, Frontscheibenwischer mit Intervallfunktion, Heckscheiben-Wisch-Waschanlage, eine spezielle Hochglanz-Perleffektlackierung sowie in Wagenfarbe lackierte Außenspiegel und Türgriffe. Bei der Innenausstattung sind neben den zahlreichen Ablagen und Getränkehaltern folgende Punkte serienmäßig: Drehzahlmesser, höhenverstellbarer Fahrersitz, Tankklappen-Fernentriegelung, Leselampen und Schminkspiegel für Fahrer und Beifahrer. Mit dieser Komplettausstattung gibt es den Trevis bereits ab 10.990 Euro . Mit 4-Gang-Automatikgetriebe ist der Trevis zum Preis von 11.980 Euro erhältlich.

Zum Start nur mit einem Motor lieferbar

Bei den Motoren ist die Auswahl übersichtlich. Genau ein Dreizylinder mit einem Liter Hubraum steht zur Verfügung, der 43 kW/58 PS mobilisiert. Wir kennen den Sound zwischen Rasenmäher und Nähmaschine bereits aus dem Cuore. Er schnurrt wie ein Kätzchen und lässt dabei sogar Fahrfreude aufkommen, wenn der Schalthebel fleißig gerührt wird. 91 Newtonmeter Drehmoment bei 4000 U/min lassen weniger Dynamik vermuten, als der Trevis dann auf die Räder stemmt. 160 km/h Höchstgeschwindigkeit sind dank des geringen Gewichts von 800 Kilogramm möglich, die Beschleunigung auf Tempo 100 gelingt in 12,2 Sekunden . Dabei ist das Geräuschniveau auch bei flotter Fahrt erträglich. Auf Wunsch ist eine Vierstufenautomatik erhältlich, die aber deutlich Schwung kostet, den Verbrauch nach oben treibt und nur sehr gemütliche Naturen glücklich machen dürfte. Das Fahrzeug ist nur für vier Personen zugelassen .

Im Trevis funktioniert alles einfach: Lenkung, Schaltung oder Pedalerie erfordern keinen Kraftaufwand, der Wendekreis ist mit 8,8 Metern absolut Großstadt tauglich. Innen dominiert hartes Plastik in schwarz und grau, aber zumindest ist das alles hübsch und klapperfrei gemacht. Die wenigen Knöpfe für die Bedienung sind schnell zugeordnet. In schnell gefahrenen Kurven schiebt er heftig über die Vorderräder. Also Obacht, elektronische Helfer wie ESP sind nicht an Bord. Für die Sicherheit müssen ABS und zwei Airbags genügen.

Gut genutzer Innenraum

Eine der Stärken des Trevis ist sein gut genutzter Innenraum . Vier Erwachsene sitzen hier tatsächlich ordentlich, auch wenn die Vordersitze für den durchschnittlich gewachsenen Europäer zu klein sind und härtere Polster vertragen könnten. Der Kofferraum schluckt 167 Liter, bei umgelegter Rückbank sind es 420 Liter. 4,8 Liter Normalbenzin gibt Daihatsu als Durchschnittsverbrauch an, in der Praxis dürften es sechs sein. Hier ist der kleine Charmeur also sehr sparsam. Auch die Versicherungseinstufungen versprechen einen günstigen Unterhalt, der durch die guten Garantie-Leistungen noch aufgewertet wird. Allein wegen seiner Optik ist der Trevis eine Bereicherung auf unseren Straßen - der Flirtfaktor ist hoch. König in dieser Disziplin ist übrigens der Mini. Wir werden sehen, ob der kleine Japaner ihm die Krone streitig machen kann.

auto-reporter / Daihatsu

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