Fahrbericht: BMW Allrad-Modelle auf Eis und Schnee

Auch dieses Jahr hatten wir wieder die Gelegenheit, die neuesten xDrive-Modelle von BMW im Schnee zu testen. Erstmals waren auch Mini ALL4-Modelle dabei.

Seit vielen Jahren bietet BMW mit dem Winter Technic Drive die Möglichkeit, dass BMW-Fahrer, Interessenten und auch Journalisten die Vorzüge des xDrive-Antriebs testen können. In diesem Jahr waren auch erstmals die Mini Countryman- und Paceman-Modelle mit dem ALL4 Allradantrieb dabei.

Als BMW im Jahr 1985 sein erstes Allradmodell präsentiert hat, war es noch ein Nischenprodukt der Marke, heute werden bereits über 55% aller BMW-Modelle mit dem xDrive-Antrieb ausgeliefert.

Für alle Baureihen, außer dem Z4, gibt es Versionen mit Allradantrieb, insgesamt sind es 112 verschiedene Modellvarianten, die den intelligenten X-Drive-Antrieb verbaut haben.

BMW bietet mit den xDrive-Modellen die perfekte Kombination aus Fahrspaß und Fahrsicherheit. Der intelligente Allradantrieb leitet die Antriebskraft immer genau dorthin, wo sie am besten umgesetzt werden kann.

Das Fahrzeug misst dabei in wenigen hundertstel Sekunden alle möglichen Parameter und leitet dann die Kraft auf jene Räder, welche die Kraft optimal umsetzen können.

Wie das Ganze unter extremen Bedingungen aussieht, konnten wir hoch über Sölden im Skigebiet auf abgesperrten Routen testen.

Es ist dabei ganz egal, ob man das günstigste xDrive-Modell, den 118d xDrive mit 143 PS (105 kW) um 30.600 Euro, oder das teuerste, den BMW X6 M mit 555 PS (408 kW) um 146.900 Euro, wählt, der Allradantrieb bringt alle BMW-Fahrzeuge auch unter den widrigsten Bedingungen gut durch.

Die 1er-Reihe mit xDrive kann dabei durch die kompakten Abmessungen mit einer perfekten Wendigkeit punkten und bietet viel Fahrspaß.

Der neue 4er mit dem intelligenten Allradantrieb kann ebenfalls ganz auf seine Tugenden als fahraktives Auto setzen, ist aber im Vergleich zum 1er durch seine Größe nicht mehr ganz so wendig.

Auf Schnee konnten wir auch sehr gut testen, wie sich die Abstufung mit voll eingeschaltetem DSC, mit teilweise ausgeschaltetem DSC und mit komplett ausgeschaltetem DSC im Fahrbetrieb auswirkt.

Wer im Normal-Modus alle elektronischen Helfer eingeschaltet hat, muss sich schon sehr anstrengen, um den Wagen zu einem Drift zu verhelfen. Die Elektronik regelt dabei alle Ausbruchs-Versuche des Hecks gnadenlos weg.

Drückt man dann einmal auf die DSC-Taste, erstrahlt im Armaturenbrett der Hinweis "DSC off". Hier erlaubt die Elektronik dann schon mehr Durchdrehen der Räder, was vor allem bei Schnee schnell für mehr Grip sorgen kann.

Dabei lässt sich auch noch das Heck schön im Takt der Musik aus den feinen BMW-Radios bewegen, und man driftet sehr gezielt durch eng gesteckte Pylonen. Das Heck lässt sich dabei bravourös immer wieder einfangen, und der Wagen lässt sich auch von Anfängern in diesem Modus sicher noch gekonnt lenken.

Wer dann den DSC-Knopf mindestens drei Sekunden drückt, schaltet das System komplett ab, und der Wagen ist ganz der Kunst des Fahrers ausgeliefert. Dieser Modus bietet natürlich viel Fahrspaß, birgt aber auch etliche Risiken in sich, da der Fahrer ganz auf sich alleine gestellt ist.

Eine noch bessere Offroad-Tauglichkeit bietet der neue X5, der schon durch die erhöhte Bodenfreiheit Vorteile im Gelände hat. Mit der Bergabfahrhilfe kann man auch steile Böschungen mit einer vorher definierten Geschwindigkeit - mindestens 5 km/h und maximal 25 km/h - bewältigen.

Die Bergabfahrhilfe funktioniert auch im Retourgang, wo man bequem bei Bedarf den Berg mit 5 km/h - oder je nach Wunsch auch schneller - zurück rollen kann. Egal, ob vorwärts oder rückwärts, das System regelt alles perfekt, und man kommt sicher ans Ziel - sofern natürlich auf der Fahrbahn nicht Bedingungen herrschen, die auch für das System nicht mehr regelbar sind, wie etwa eine spiegelglatte Fläche. Die Physik kann nämlich auch die beste Technik nicht umgehen, lediglich die Grenzen sind weit ausdehnbar.

Nicht vor den großen BMW-Modellen verstecken müssen sich dann auch die kompakten Mini-Modelle mit dem ALL4 Allradantrieb. Der Countryman und der Paceman mit ALL4-Antrieb werden beide in Österreich gebaut und haben so schon die Wintersport-Gene frei Haus mitgeliefert.

Technisch ist der ALL4 Antrieb eine Eigenentwicklung von Mini, dem xDrive-Antrieb aber in manchen Bereichen auch sehr ähnlich.

Ein elektromagnetisch arbeitendes Mitteldifferenzial verteilt die Antriebskraft stufenlos zwischen Vorder- und Hinterachse und sorgt so für optimalen Fahrspaß auf reibungsreduzierten Untergründen.

Beide Modelle konnten bei unserer Fahrt über stark verschneite Forststraßen überzeugen und dabei noch mit viel Fahrspaß aufwarten.

Vor allem die John Cooper Works-Modelle bieten dabei eine perfekte Kombination aus Fahrspaß, Alltagstauglichkeit und guter Traktion auf rutschigem Untergrund.

Kein Wunder also, dass sich auch beim Countryman rund 43% der Kunden für den Allradantrieb entscheiden, beim Paceman sind es sogar 67%.

Fazit: BMW und Mini zeigen mit ihren Allradfahrzeugen sehr schön, dass Sicherheit und Fahrspaß auch im Winter gut kombinierbar sind.