Mehr Sicherheit beim Fahren: BMW Head-Up Display

Das System hat seine Wurzeln in der Luftfahrt.

Mit knapp 800 Stundenkilometern im Tiefflug über hügeliges Gelände zu jagen, fordert jeden noch so abgebrühten Militär-Piloten im Cockpit eines Eurofighter-Kampfjets. "Wenn man gut 220 Meter pro Sekunde in Höhe der Baumwipfel zurücklegt, sorgt erst ein extrem präzise arbeitendes Head-up-Display für die nötige innere Ruhe", weiß Oberstleutnant Robert Hierl, Testpilot bei der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge in Deutschland, zu berichten.

Über einen Frontscheibenprojektor erscheinen auf einer zweiten senkrecht stehenden Scheibe in der Pilotenkanzel, alle flugrelevanten Daten aus dem Flight-Management-System sowie für einen Einsatz wichtige Informationen und Signale. Um dabei jede Ablenkung des Piloten zu verhindern, tauchen alle Informationen in Augenhöhe virtuell am Horizont auf. So ist ein Höchstmaß an Konzentration, Souveränität und Sicherheit für Mensch und Maschine garantiert.

BMW hat das in der Luftfahrt seit Jahrzehnten eingesetzte und ständig weiterentwickelte Head-Up Display als erster europäischer Autohersteller auf Großserienfahrzeuge adaptiert. Seit Jänner 2004 ist dieses innovative Fahrerassistenzsystem im Rahmen von BMW ConnectedDrive in der BMW 5er Reihe erhältlich. Ständig weiterentwickelt und optimiert, arbeitet es heute als vollfarbiges Head-Up Display und ist optional in fast allen Baureihen verfügbar.

Das neue Head-Up Display zeigt fahrerrelevante Informationen mit bester Auflösung im direkten Sichtfeld des Fahrers an, so dass dieser die Augen nicht von der Straße abwenden muss. Ein deutlicher Sicherheitsgewinn: Bei einem Normalfahrer vergeht für das Ablesen der Geschwindigkeits-Anzeige im Instrumententräger oder beim Blick auf das Navigationsgerät eine ganze Sekunde. Während der Ablenkung, also ohne Blick auf die Straße, legt das Fahrzeug in der Stadt bei Tempo 50 immerhin knapp 14 Meter zurück - quasi im "Blindflug".

Mit Head-Up Display verkürzt sich die Informationsaufnahme für den Fahrer um mehr als die Hälfte, womit das System einen maßgeblichen Beitrag zum konzentrierten Fahren leistet. In der optischen Wahrnehmung schwebt das auf die Windschutzscheibe projizierte Bild virtuell in Augenhöhe über der Motorhaube und ist nur für den Fahrer sichtbar. Zudem ist diese Anzeigeform weniger ermüdend, da das Auge nicht ständig zwischen Nah- und Fernsicht umschalten muss. Perfekt an die Umgebung angepasst ist auch die Helligkeit des Bildes, damit sich das Auge nicht jedes Mal neu anpassen muss.


Zur Wiedergabe der Daten strahlt eine starke Lichtquelle im Inneren des Instrumententrägers durch ein lichtdurchlässiges TFT-Display (Thin-Film-Transistor) und überträgt das Bild über speziell geformte Spiegel auf die Frontscheibe. Dabei die Windschutzscheibe als Reflektor zu nutzen, ist wegen der gewölbten Form und der physikalischen Eigenschaften von Glas sehr komplex. Normalerweise entstehen in der Windschutzscheibe Brechungen des Lichtweges, die Doppelbilder erzeugen. Im Eurofighter-Kampfjet löst man dieses Problem mit einer zusätzlichen glatten Scheibe im direkten Sichtfeld des Piloten. BMW löst das physikalische Phänomen mit einer in die Frontscheibe integrierten hauchdünnen Folie, die für eine Überlagerung der Bilder und somit für eine perfekte, weil unverzerrte Darstellung sorgt.

Mit dem vollfarbigen Head-Up Display steigt der Ablesekomfort für den Fahrer enorm. Denn durch das vollständige Farbspektrum ist eine realitätsnahe und somit noch intuitivere Anzeige von Bildern und Symbolen möglich. Diese sind noch schneller erfassbar und müssen nicht erst entschlüsselt oder interpretiert werden.