BYD mit Elektroautos am Weg nach Europa

Der chinesische Hersteller BYD ist in China schon äußerst erfolgreich im Vertrieb von Elektroautos unterwegs. Bald ist BYD auch in Europa am Markt.

Seit 2003 gibt es die Autosparte von BYD, und man versuchte sich schon vor ein paar Jahren am europäischen Markt, jedoch ohne Erfolg. Mit Elektro- und Hybridautos möchte BYD jetzt beim zweiten Versuch erfolgreicher sein.

Die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht, BYD kommt nämlich ursprünglich aus der Akku- und Batterie-Herstellung und ist auf dem Gebiet der wiederaufladbaren Energiequellen einer der größten Player weltweit. Immerhin beliefert BYD seit 2000 Motorola mit Lithium-Ionen-Akkus und seit 2002 auch Nokia.

Erste Erfolge am Heimatmarkt feierte die 1995 gegründete Firma mit der "Dual-Mode" -Version der Kompaktlimousine F3, dem F3DM. Bei diesem Modell sorgen ein Lithium-Eisen-Phospaht-Akku (LFP-Akku) und ein 1 Liter-Benzinmotor für den Antrieb.

Im Elektromodus können bis zu 60 km zurückgelegt werden, die Reichweite im Dual-Mode beträgt 500 km, die Höchstgeschwindigkeit 150 km/h. Seit 2010 gibt es den BYD F3DM auch mit Solarkollektoren am Dach, welche die Batterien auch während der Fahrt laden können. Der Preis des F3DM liegt in China bei umgerechnet 22.000 Euro, mit Förderungen nur noch bei 7.900 Euro, was den F3DM auch in China zu einem erschwinglichen Hybrid-Fahrzeug macht.

Aber auch ein SUV mit "Dual-Mode", wie BYD sein Hybrid-System bezeichnet, feierte am Genfer Autosalon 2011 seine Premiere. Mit dem BYD S6DM haben die Chinesen ein 481 cm langes SUV im Angebot, das sowohl optisch als auch technisch auf dem neuesten Stand ist.

Beim S6DM stehen insgesamt drei Antriebsarten zur Verfügung. Bei normaler Geschwindigkeit kann das Fahrzeug bis zu 60 km im reinen Elektrobetrieb unterwegs sein, wo nur die Hinterachse angetrieben wird. Der Elektromotor hat dabei eine Leistung von 114 PS (85 kW).

Ist der Akku leer oder wird mehr Leistung benötigt, schaltet sich ein 2,0 Liter Benzinmotor mit 140 PS (103 kW) hinzu. Entweder treibt der Benzinmotor dann nur die Vorderräder an und ladet dabei den Elektromotor, oder es werden sowohl die Vorder- als auch die Hinterräder von beiden Motoren gemeinsam angetrieben. Geschaltet wird dabei automatisch mittels eines 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebes.

Einen Schritt weiter geht BYD dann mit seinem ersten reinen Elektroauto, dem e6-Eco. Der BYD e6 ist ein Crossover mit fünf Sitzen und jeder Menge Platz. Angetrieben wird der e6-Eco von einem 102 PS (75 kW) starken Elektromotor, der den geräumigen Wagen bis zu 140 km/h schnell macht.

Der E-Motor wird dabei von neu entwickelten LFP-Akkus geladen, die eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer ermöglichen. Hier spielen die Chinesen ihren Trumpf aus, den sie durch die jahrelange Entwicklung und den Bau der Akkus aus dem Bereich der Mobiltelefone gewonnen haben. Mittels Schnellladung sind die Batterien in 40 Minuten wieder aufgeladen, über eine herkömmliche Haushaltssteckdose dauert der Ladevorgang rund 6 Stunden.

Wie schon die Japaner und die Koreaner, haben auch die Chinesen schnell gelernt und bringen nicht nur neueste Antriebstechnik, sondern die neuen BYD-Modelle sollen auch über Sicherheitselemente verfügen, die sie ohne Probleme durch den EuroNCAP Crash-Test bringen. Ob dem tatsächlich so ist, werden dann die ersten Crash-Tests zeigen. Der Start von BYD in Europa soll zumindest noch 2011, spätestens Anfang 2012, erfolgen.

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