Chevrolet Spark - Fahrbericht

Happy (S)parking: Ende Februar steht der neue Chevrolet Spark bei den Händlern.

Ab 26. Februar 2010 ist Österreichs Kleinwagenmarkt um ein Modell reicher. Dann startet nämlich der neue Chevrolet Spark in ein durchaus heiß umkämpftes Marktsegment. Die Ansprüche an einen modernen Kleinwagen sind hoch gesteckt, er muss günstig, geräumig, hübsch anzusehen und last but not least gut zu fahren sein. Dass dieser Spagat alles andere als leicht ist, liegt auf der Hand. Und dass es nicht zuletzt aufgrund des Preises letztlich kein Auto gibt, dass alle Anforderungen erfüllt, ist auch klar. Chevrolet hat’s mit dem Spark dennoch versucht.

Beginnen wir mit der Optik. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, auch beim Spark gehen die Meinungen auseinander. Bis auf den etwas zu wuchtig geratenen Vorderwagen - dadurch wirken die Vorderräder etwas unterdimensioniert - weiß der Chevrolet durchaus zu gefallen, vor allem in der gehobenen Ausstattungsstufe, die dann auch Alufelgen und eine elegantere Heckschürze beinhaltet. Der Innenraum ist gefällig gestylt, dass ausschließlich Hartplastik zum Einsatz kommt, verwundert in dieser Preisklasse nicht wirklich. Die Sitze sind durchaus ordentlich, auch die Platzverhältnisse im Fond können überzeugen, wenngleich dort im Regelfall nur zwei Erwachsene vernünftig Platz finden werden. Der Spark ist nicht allzu breit, das bemerken auch Fahrer und Beifahrer. Dafür erfreut er den Fahrer mit seinen nur 3,64 Metern Länge beim Einparken.

Top ist die passive Sicherheits-Ausstattung: sechs Airbags sind in allen Modellen Standard, gerade in diesem Segment alles andere als selbstverständlich. Dazu kommen ein höhenverstellbarer Fahrersitz, eine 60:40 umlegbare Rückbank sowie eine Servolenkung. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Spark übrigens vier Sterne und schrammte nur knapp an der Höchstnote vorbei.

Leider muss man bei allen Modellen einige Ergonomie-Abstriche in Kauf nehmen. So ist das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar und das auch nur in den höheren Ausstattungsstufen. Zudem wurde auf eine Fußstütze neben dem Kupplungspedal verzichtet. Vor allem bei längeren Strecken ist das unangenehm. Das größte Manko: Die Heckklappe - gerade bei einem Cityflitzer oft gebraucht - ist nur mittels Schlüssel zu öffnen, schade.

Apropos Ausstattung, es gibt den Spark in vier Niveaus: Spark, Spark+, Spark LS und Spark LT. Ab dem "Plus" ist eine Klimaanlage ebenso an Bord wie eine Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber vorne, ab dem LS finden sich dann auch ein elektronisches Stabilitätsprogramm - 490 Euro Aufpreis für die anderen Modelle und generell erst ab Mai 2010 verfügbar - sowie elektrische Fensterheber hinten, Bordcomputer und weitere Goodies.

Das Topmodell LT hat dann die erwähnten Stoßfänger im Sport-Design, 15-Zoll Leichtmetallfelgen, Einparkhilfe, Klimaautomatik und Farbapplikationen im Innenraum. Womit wir beim für viele wichtigsten Kaufargument wären, dem Preis. Los geht’s bei 8.990 Euro. Für einen Tausender mehr gibt’s den Spark+, auf 11.190 Euro kommt der LS und 12.590 Euro muss man für das Topmodell LT locker machen. Positiv: Drei Jahre oder 50.000 km sind wie bei allen Chevrolet-Modellen sämtliche Servicekosten im Kaufpreis enthalten.

Kommen wir zur Technik des Chevrolet Spark. Zwei Benziner mit 1.0 bzw. 1.2 Litern Hubraum und 68 bzw. 81 PS stehen zur Wahl. Rein subjektiv fällt der Unterschied zwischen den Aggregaten gering aus, unser Tipp ist daher der bei Kaufpreis und Unterhalt eine Spur günstigere 1.0. Wobei die Wahl ohnedies nur bei der Austattungsstufe "LS" besteht. Sonderlich spritzig ist allerdings keiner der beiden Motoren, Autobahntempo erreichen beide aber spielend. Der Verbrauch wird für beide Triebwerke mit 5,1 Liter auf 100 km (119g CO2 / km) angegeben. Was die Fahrdynamik anbelangt, gibt sich der Chevy gemütlich, er ist deutlich mehr auf Komfort denn auf Agilität getrimmt.

Unterm Strich hat Chevrolet einen durchaus interessanten Kleinwagen auf die Räder gestellt. Zwar springt der Funke (engl. spark) nicht in allen Bereichen über, eine Bereicherung im Kleinwagensegment ist er aber mit Sicherheit. Chevrolet gibt übrigens auch abseits des Spark ordentlich Gas, wie Chevrolet Europa-Präsident Wayne Brannon verrät: "Nach dem Spark haben wir den Orlando, den neuen Aveo, den Camaro und dann natürlich den Volt. Bis 2011, wenn wir Chevrolets hundertjähriges Bestehen feiern, haben wir die Modelplatte aus dem Jahr 2004 vollständig ersetzt."

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