Mitsubishi auf der Tokyo Motorshow 2005

Drei innovative Studien und ein Elektro-Allradsportler

Mit zwei Weltpremieren und siebzehn Exponaten präsentiert sich Mitsubishi auf der 39. Tokyo Motorshow. "Pursuing the Origins of Car Engineering" - Streben nach den Ursprüngen des Automobilbaus, so lautet der neue Slogan von Mitsubishi in Japan, der zugleich das Motto des Messeauftritts in der Hauptstadt ist.

Sportlimousinen-Konzeptstudie: Concept-X

Mit der Studie "Concept-X" präsentiert Mitsubishi als Weltpremiere eine zukunftsweisende Interpretation des Themas "Hochleistungs-Allradlimousine". Der gleichermaßen emotionale wie funktionale Auftritt des Concept-X verkörpert die weiterentwickelte Designphilosophie von Mitsubishi und vermittelt den puristischen Charakter eines Highend-Automobils.

Als Antrieb des Concept-X dient ein Zweiliter-Vierzylinder-Leichtmetallmotor mit Turboaufladung und variabler Ventilsteuerung ("MIVEC" = Mitsubishi Innovative Valve Timing Electronic Control), der neben ausgeprägt sportlichem Temperament hohe Durchzugskraft über ein breites Drehzahlband bietet. Ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit kupplungsloser Halbautomatik gewährleistet gegenüber manuellen Schaltgetrieben ein Plus an Effizienz und schnellere Gangwechsel. Schaltpaddel an der Lenksäule unterstützen die Direktheit des Fahrgefühls.

Eine steife Karosserie aus Ringstruktur-Profilen und mit hohem Aluminiumanteil – unter anderem sind Motorhaube, Heckklappe, Stoßfänger, Dach und Türbleche aus Leichtmetall gefertigt – spart Gewicht und reduziert die Massenträgheit. Der Effekt: agileres Handling und spontaneres Lenkverhalten. Für hohe Spurstabilität sorgt eine Fahrwerks-Konfiguration mit McPherson-Federbeinen vorn, Multi-Link-Hinterachse und "Roll-Control-Suspension"-Technologie.

Ein aufwändiges Mulit-Media-System in hoch auflösender Flüssigkristall-Technik sorgt für den Informationsaustausch zwischen Fahrer und Fahrzeug. Der Fahrer wird in Echtzeit über den Status der Fahrdynamikregelung "S-AWC" (Super-All Wheel Control) informiert und zugleich dient dieses System auch als Anzeige für das Navigationssystem und die Funktionen des DVD-Audio-Systems.

Mit S-AWC verfügt der Concept-X über die neueste Evolutionsstufe einer von Mitsubishi entwickelten Fahrdynamikregelung, die im Lancer Evolution bereits erfolgreich eingesetzt wird. S-AWC basiert auf dem neuesten Permanent-Allradsystem von Mitsubishi, beinhaltet die aktive Differenzialsteuerung "ACD" (Active Control Differential) sowie die Giermomentregelung Super "AYC" (Active Yaw Control). Diese und weitere elektronisch gesteuerten Fahrdynamik-Funktionen verknüpft S-AWC zu einem integrierten Gesamtverbund.

Van-Konzeptstudie: Mitsubishi Concept-D:5

In der Studie "Concept-D:5" – einer weiteren Weltpremiere – bündeln sich zukunftsträchtige Ideen für die nächste Generation, einer in Japan sehr erfolgreichen Großraumlimousine. Das neuartige Konzept mit weiterentwickeltem Allradantrieb und Monobox-Design verbindet die Van-typischen Merkmale Raumangebot und Funktionalität mit hoher Geländegängigkeit.

Die Designer arbeiteten mit einer Monobox-Architektur, mit klaren, markanten Linien und einer bewusst dezenten Frontansicht. Eine Zurückhaltung, die die kraftvollen Linien stärker wirken lassen und Robustheit & Solidität vermitteln.
 
Ähnlich ist die optische Wirkung des Innenraums, der eine augenfällige Rippenstruktur aufweist. Weitere Gestaltungsmerkmale sind ein großes Glasdach sowie die Kombination metallischer Materialien mit Naturstoffen. Ein Kontrast, der einerseits ein Gefühl von Sicherheit schafft und andererseits das Komfortempfinden erhöht.

Als Antriebsquelle des Concept-D:5 dient ein 170 PS starkes, neu entwickeltes 2,4-Liter-MIVEC-Benzintriebwerk. In Verbindung mit einem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe einschließlich Sechsgang-Handschaltmodus "Sports Mode" verbindet es außerdem souveräne Antriebseigenschaften mit hohem Fahrvergnügen.

Das elektronisch geregelte Allradsystem des Concept D:5 mit drei Antriebskonfigurationen wie der Frontantriebs-Einstellung "2WD" bietet günstigen Verbrauch, im "4WD-Auto"-Modus mit automatischer Drehmomentverteilung bestmögliche Traktion bei wechselhaften Bedingungen und im "4WD-Lock"-Modus das volle Allradpotenzial für schwierige Bodenverhältnisse.

Das Fahrwerk der Konzeptstudie mit McPherson-Federbeinen vorn und Multi-Link-Hinterachse verfügt über lange Federwege, die Offroadeinsätze ermöglichen und auf der Straße hohe Komfortreserven bieten.

Zum Umfang der verwendeten ASV-Technologien (Advanced Safety Vehicle) zählen eine Überwachung der Fahrzeug-Peripherie mit zehn Sensoren, die Fußgänger oder Hindernisse in unmittelbarer Nähe erfassen und den Fahrer akustisch warnen.

Ein weiteres ASV-Sicherheitselement ist die radargestützte Geschwindigkeits-Regelanlage "ACC" (Adaptive Cruise Control). Das System misst permanent den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und bremst bei Bedarf über die Rücknahme der Motorleistung um die  Distanz konstant zu halten.

Minicar-Konzeptstudie: Mitsubishi i

Konzipiert nach der Maxime "Minicar der Neuzeit", verbindet der "Mitsubishi i" Premiumcharakter und Fahrdynamik in einer für diese Fahrzeugklasse bisher ungewohnten Form. Beim Umsetzen dieser Anforderungen in die begrenzten Dimensionen eines Kleinwagens griffen die Designer auf ein Mittelmotor-Layout zurück, das Karosserie-Proportionen in einem dynamischen Cab-Forward-Design mit geringem vorderen Überhang ermöglichte. Große Raddimensionen und ein langer Radstand (2.550 mm) vermitteln Eleganz und Agilität.

Im Innenraum des Fahrzeugs schafft das Mittelmotor-Layout zusätzliche nutzbare Länge. Die große Frontscheibe und eine nach vorne abfallende Gürtellinie erzeugen ein großzügiges Raumgefühl, unterstützt durch eine tief ansetzende Instrumententafel, die im Raum zu schweben scheint.

Antriebsquelle des innovativen Minicars ist ein neu entwickelter, 64 PS / 47 kW starker Dreizylinder-Turbomotor mit Ladeluftkühlung und variabler Ventilsteuerung (MIVEC), der hinsichtlich Leistungscharakteristik, Kraftstoffverbrauch, Abgasqualität und Laufkultur zukunftsweisend ist.

Obwohl die Front des "i" durch die Mittelmotor-Anordnung und die große Innenraumlänge ein kurzes, abgerundetes Profil aufweist, sorgen definierte Verformungszonen im Kollisionsfall für einen kontrollierten Abbau der Crashenergie und bilden damit die optimale Basis für einen hoch wirksamen Insassenschutz.

Mitsubishi LANCER Evolution MIEV

Bei der diesjährigen "Shikoku EV Rallye" für Elektrofahrzeuge auf der japanischen Insel Shikoku setzt Mitsubishi Motors einen LANCER Evolution des Typs MIEV (Mitsubishi In-Wheel motor Electric Vehicle) ein. Der LANCER Evolution MIEV steht für die Entwicklung einer neuen Generation von elektrisch angetriebenen Allradfahrzeugen, die Mitsubishi derzeit intensiv vorantreibt. Ziel ist, diese Zukunftstechnologie unter unterschiedlichsten Einsatzbedingungen zu testen und zur Serienreife zu bringen. Um neben Prüffeld- und Laborversuchen auch Erkenntnisse unter Realbedingungen zu sammeln, wurde der LANCER MIEV für den öffentlichen Straßenverkehr homologiert und bei diesem Wettbewerb zum Einsatz gebracht.

Das Fahrzeug basiert auf der in Japan bereits eingeführten Hochleistungs-Sportlimousine LANCER Evolution IX, verfügt jedoch statt eines Benzinmotors über vier radintegrierte Elektromotoren. Statt Benzinmotor, Kraftstofftank und konventionellem Antriebsstrang kommt im LANCER Evolution MIEV pro Rad jeweils ein 50 kW / 68 PS starker Elektromotor zum Einsatz. Damit erreicht der potente Allrad-Sportler eine Gesamtleistung von 200 kW / 272 PS, ein maximales Drehmoment von 518 Newtonmeter und eine Spitzengeschwindigkeit von 180 km/h. Als Energiespeicher fungiert eine zwischen Vorder- und Hinterachse untergebrachte Lithium-Ionen-Batterie. Die Reichweite pro Batterieladung beträgt 250 Kilometer.

Vorteile dieser Konstruktion sind ein besseres Anlaufverhalten mit günstigerer Leistungs- und Zugkraftentfaltung; ferner ein höheres Drehmoment, das eine drehzahlsenkende Untersetzung überflüssig macht und somit Gewicht spart. Auch der Wirkungsgrad des Antriebs erhöht sich, da Bremse und Motor eine Baueinheit mit dem Rad bilden. Hinzu kommt, dass sich die Konfiguration mit Außenrotor für den Antrieb gelenkter Räder eignet und damit günstige Voraussetzungen für Allradsysteme schafft.

Nach dem im Mai 2005 vorgestellten COLT EV ist der LANCER Evolution MIEV der zweite Versuchträger mit diesem fortschrittlichen Antriebskonzept. Im Gegensatz zu üblichen Elektromotoren übernimmt bei den Antriebseinheiten des LANCER Evolution MIEV nicht das Innenteil, sondern der Außenring die Funktion des Rotors.

Neben exzellenten Umwelteigenschaften soll die kommende Generation dieser Automobilgattung eine Dynamik bieten, die denen vergleichbarer Fahrzeuge mit Benzinmotor ebenbürtig oder überlegen sind. Bis 2010 möchte Mitsubishi ein solches Fahrzeug auf den Markt bringen. Auch in künftigen Hybrid- und Brennstoffzellen-Fahrzeugen des Unternehmens soll die MIEV-Technologie zum Einsatz kommen.