Fahrbericht: Golf GTE und Porsche Cayenne S E-Hybrid

Im Rahmen eines E-Mobilität-Fahrtags hatten wir die Chance, die aktuelle Elektro- und Plug-in-Hybrid-Flotte von Porsche Austria zu fahren.

Die Nachfrage nach Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen ist in Österreich noch nicht sehr groß. Mit neuen Modellen möchte Porsche Austria hier entgegen wirken und hat seine ganze Flotte an Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modellen präsentiert.

VW e-up!, e-Golf und Audi A3 e-tron konnten wir schon vor einiger Zeit näher kennen lernen, jetzt haben wir mit dem Golf GTE und dem Porsche Cayenne S E-Hybrid zwei weitere Vertreter der sparsamen Fortbewegung fahren können.

Die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor ist aus unserer Sicht die beste Lösung, wenn man sparsam und dennoch sportiv ans Ziel kommen möchte. Reine Elektroautos scheitern immer wieder an der Reichweite, die zwar meist für den täglichen Bedarf genügt, den Wochenendausflug oder die Urlaubsfahrt dann aber doch verhindert. Mit den Plug-in-Hybrid-Modellen hat man den Vorteil, dass man seine täglichen Strecken immer noch rein elektrisch absolvieren kann, für weitere Strecken aber dennoch das gleiche Auto Verwendung finden kann, da der Verbrennungsmotor eine große Reichweite ermöglicht.

Schon der Golf GTE bietet mit seiner Systemleistung von 204 PS (150 kW) so viel Fahrspaß wie der GTI, ist dabei aber wesentlich sparsamer unterwegs. Der 1,4 Liter TSI mit 150 PS (110 kW) wird von einem bis zu 102 PS (75 kW) starken E-Motor unterstützt und kann bis zu 50 Kilometer auch rein elektrisch bewegt werden. Kombiniert man die beiden Motoren, sprintet man in nur 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist bis zu 222 km/h schnell unterwegs. Der Verbrauch auf 100 Kilometer liegt bei nur 1,5 Liter, der CO2-Ausstoß bei nur 35 g/km.

In der Praxis kann der Golf GTE dabei wirklich überzeugen. Schon ein kleiner Druck aufs Gaspedal reicht aus, um die ganze Kraft zu mobilisieren. Vor allem das sofort zur Verfügung stehende Drehmoment des E-Motors verhilft beim Sprint auf den ersten Metern zu einer enormen Schubkraft. Trotz eher komfortabler Abstimmung liegt der GTE dank dem niedrigen Schwerpunkt trotzdem jederzeit sicher auf der Straße. Einziger Wermutstropfen ist der auf 272 Liter geschrumpfte Kofferraum.

Wer mehr Platz möchte, kann bei entsprechendem Budget zum Porsche Cayenne E-Hybrid greifen. Dieser bietet ein Kofferraumvolumen von 580 Liter und kann mit noch eindrucksvolleren Fahrleistungen aufwarten. Der 333 PS starke 6-Zylinder-Benzinmotor wird beim Cayenne E-Hybrid von einem 95 PS (70 kW) starken Elektromotor unterstützt. Die Systemleistung liegt bei 416 PS (306 kW), und das maximale Drehmoment von 590 Nm steht zwischen 1.250 und 4.000 U/Min zur Verfügung. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 5,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 243 km/h. Rein elektrisch kann man bis zu 125 km/h schnell fahren und so auch seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Im Schnitt begnügt sich der Cayenne S E-Hybrid mit 3,4 Liter pro 100 Kilometer, die rein elektrische Reichweite liegt bei bis zu 36 Kilometern.

Bei einer ersten Ausfahrt hat der Cayenne mit seiner enormen Kraft gut gefallen. Wie es sich für ein sportliches Auto gehört, kommt auch der Sound nicht zu kurz, wenn der Wagen vom E-Modus in den Benzin-Modus wechselt, wird dies mit einem satten Dröhnen des 6-Zylinders kommentiert.

Sowohl der Golf GTE als auch der Porsche Cayenne S E-Hybrid gefallen mit der Kombination aus Fahrspaß und Sparsamkeit. Der Golf GTE ist mit einem Listenpreis von 39.380 Euro für einen Golf recht teuer, der Cayenne S E-Hybrid ist mit einem Preis von 85.410 Euro für einen Porsche wiederum recht günstig. Dieser Umstand dürfte wohl auch der Hauptgrund dafür sein, dass sich die Plug-in-Hybrid-Modelle nicht schon größerer Beliebtheit erfreuen. In der Golf-Klasse ist der Preis noch immer ausschlaggebend, in der Luxusklasse sind dafür weder der Preis noch der Umweltgedanke wichtig für die Kaufentscheidung.

Aber wie bei allen neuen Technologien werden auch die Preise für E-Autos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge weiter sinken, und so wird man in Zukunft sicher mehr solche Autos auf den Straßen sehen.

Als nächste Neuheit steht bei VW der Passat GTE in den Startlöchern. Dieser ist in einer Klasse positioniert, wo er durchaus Chancen auf Erfolg hat, da hier der Kaufpreis nicht mehr so entscheidend ist wie in der Kompaktklasse, aber die Sparsamkeit durchaus ein Thema sein kann.