Skoda Superb Combi - Fahrbericht

Große Klappe - viel dahinter

Wer in der Mittelklasse erfolgreich sein möchte, kommt um eine Kombi-Variante nicht herum. In der zweiten Superb-Generation können die geneigten Skoda-Kunden nun auch in die Schauräume des tschechischen Herstellers strömen um die praktische Karosserievariante zu ordern. Erstmals wurde der Superb Combi auf der IAA in Frankfurt gezeigt, Marktstart in Österreich ist im Jänner 2010 , wo das Skoda Topmodell erstmals auf der Vienna Auto Show zu sehen sein wird.

Zum Start gibt es drei Ausstattungsvarianten (Comfort, Ambition, Elegance), sowie 3-Benzin- und 2 Dieselmotoren. Die Benziner verfügen alle über eine Direkteinspritzung, die Leistung reicht dabei vom 1,4 TSI mit 125 PS (92 kW) über den 1,8 TSI mit 160 PS (118 kW) bis zum 3,6 FSI V6 mit 260 PS (191 kW), der ausschließlich mit Allradantrieb und 6-Gang-DSG-Getriebe erhältlich ist. Bei den Dieselmotoren kann der Kunde zwischen einem 2,0 TDI PD mit 140 PS (103 kW) oder dem neuen 2,0 TDI Common Rail Motor mit 170 PS (125 kW) wählen. Beide Modelle haben serienmäßig ein 6-Gang-Schaltgetriebe, es steht aber auch ein 6-Gang-DSG-Automatikgetriebe zur Verfügung. Ein Allradantrieb bleibt dem 170 PS Diesel vorbehalten, welchen es dann jedoch nicht mehr in Kombination mit dem DSG-Getriebe gibt. Preislich startet der 1,4 TSI bei günstigen 25.980 Euro; der billigste Diesel kommt auf 28.750 Euro. Das Diesel-Top-Modell mit 170 PS und DSG kommt auf 33.690 Euro; die Spitze der Preisliste markiert der 3,6 FSI mit 40.350 Euro.

Überkomplette Ausstattung

Schon in der Basis kann man sich über eine überkomplette Ausstattung freuen. So sind neben den Sicherheitsfeatures wie ABS, ASR, ESP, Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags vorne, Knieairbag für Fahrer, Kopfairbags vorne und hinten auch Komfortelemente wie elektrische Fensterheber vorne und hinten, die Klimaanlage "Climatic", das CD-Radio Swing mit 8 Lautsprechern, eine Dachreling sowie eine Mittelarmlehne vorne und hinten serienmäßig mit an Bord. Zusätzlich hält beim Superb Combi das schlüssellose System "KESSY" zur Ent- und Verriegelung der Türen und zum Starten des Motors Einzug. Für ein leichteres Beladen des großzügig geschnittenen Kombis gibt es auf Wunsch eine elektrische Heckklappe , die auch gleich die Rollos über der Ladefläche beim Öffnen der Heckklappe automatisch in die mittlere Position verschiebt. Hilfreich ist auch der verschiebbare Zwischenboden , den man bei geöffneter Heckklappe bis über den hinteren Stoßfänger herausfahren kann. Für mehr Licht im Innenraum sorgt das elektrische zweiteilige Panoramadach . Bei starker Sonneneinstrahlung spendet ein Rollo Schutz, die Verglasung selbst dämmt aber 90 % der Wärmeeinstrahlung und erspart einem so den Hitzeschock, sollte man auf die Rollo mal vergessen.

Die erste Ausfahrt

Auf einer ersten Testrunde konnten wir dem starken Diesel mit 170 PS und manuellem Schaltgetriebe sowie dem 3,6 FSI mit 260 PS und DSG auf den Zahn fühlen. Gemeinsam ist beiden Modellen das üppige Platzangebot. Auf 483 cm Länge finden sowohl in der ersten als auch in der zweiten Reihe selbst groß gewachsene Passagiere äußerst bequem Platz . Das Raumgefühl kennt man eigentlich sonst nur von Autos der Luxusklasse, jedoch kommt beim Superb Combi auch noch ein riesiger Kofferraum hinzu. Schon standardmäßig kommt der große Skoda auf 633 Liter Kofferraumvolumen, klappt man die hinteren Sitze noch um, kann man sich über 1.865 Liter Laderaum freuen. So sollten selbst Familienmitglieder mit Hang zum "Mehrgepäck" kein großes Problem darstellen. Zudem findet man Dank vielseitig einstellbaren Sitzen, Lenkrad und Mittelarmlehe schnell eine äußerst bequeme Sitzposition. Die Sitze selbst sind auch für Langstecken hervorragend geeignet und bieten genügend Seitenhalt und eine angenehme Polsterung. Auch die Verarbeitung und Materialanmutung war bei beiden Testfahrzeugen hervorragend und muss sich vor den Premium-Marken aus dem eigenen Konzern nicht verstecken.

Bei der Wahl des Motors scheiden sich dann aber die Geister. Wer sparsam unterwegs sein will, greift sicher zum Diesel, wer das nötige Kleingeld hat und mehr Spaß haben möchte, ist mit dem seidenweichen V6 Benziner bestens bedient, der in jeder Lage über genug Kraftreserven verfügt. Das Ganze in Kombination mit dem DSG-Getriebe lässt schnell vergessen, dass man in einer 4,83 Meter großen Limousine unterwegs ist. Unsere Testroute führte uns über die kurvigen und hügeligen Straßen rund um den Lago Maggiore, wo man sich mit dem V6 sehr zügeln muss, da die Kraft des Motors und das Fahrwerk selbst bei den sehr kurvigen Straßen weit höhere Geschwindigkeiten vertragen als die Gesetze in Italien. Immerhin beschleunigt der Top-Benzinmotor den 1.746 kg schweren Superb in 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h , die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 247 km/h. Trotzdem ist auch der 170 PS Diesel keinesfalls ein Langeweiler, auch er hat immer genügend Leistung parat und lässt kaum ein Diesel-Nageln in den Innenraum vordringen - nicht einmal bei Autobahngeschwindigkeit. Gut zum Diesel passen auch das hervorragend zu schaltende 6-Gang-Getriebe und die direkte Lenkung , welche gegenüber der Superb Limousine überarbeitet wurde. Auch das Fahrwerk wurde optimiert und trägt dem höheren Leergewicht Rechnung. Beide von uns getesteten Modelle dürfen zudem Anhänger bis zu 2.000 kg Gesamtgewicht ziehen, was sie auch für Freunde großer Wohnwagenanhänger interessant macht. Wer jetzt Lust auf mehr vom Skoda Superb Combi bekommen hat, muss sich noch bis Jänner 2010 gedulden, und die Konkurrenz (auch aus dem eigenen Konzern) kann bis dahin noch ruhig schlafen.