Drei neue Subaru Impreza - Fahrbericht

Die Subaru-Herbstneuheiten bieten für jeden etwas: 109-Diesel-PS, das Crossover-Modell XV und die Wiedergeburt des WRX STI als Limousine.

Die neuen Subaru-Modelle sind zwar recht verschieden - Diesel und Benzin, Fließheck und Stufenheck, 109 PS bis 300 PS, doch in zwei, für Subaru ganz typischen Punkten sind sie sich einig: beim Allradantrieb und beim Boxermotor. Fangen wir mit dem Vernunftmodell an: Bis dato gab es den leisen/laufruhigen/sparsamen Subaru-Boxerdiesel nur mit 150 PS. Für ein Auto der Kompaktklasse doch eine Menge Leistung. Nun gibt es den Zweiliter-Vierzylinder auch mit versicherungsfreundlichen 109 PS. Zwar ging auch das Drehmoment von 350 auf 300 Nm zurück, doch die stehen bereits bei 1600 Touren zur Verfügung. Somit merkt man selbst im direkten Vergleich bis zu einer Drehzahl von rund 2500 Touren keinen Unterschied. Erst oben heraus geht der leistungsreduzierten Variante etwas die Luft aus. Es reicht aber für einen 0-100-Wert von 11,0 Sekunden und 182 km/h Spitze. Der Verbrauch liegt mit 5,7 Litern im Mix leicht unter dem stärkeren Diesel und ist für ein 1.430 Kilogramm schweres Auto mit Permanent-Allradantrieb jedenfalls sehenswert. In Verbindung mit dem großen 64-Liter-Tank sind beeindruckende Reichweiten drin. Der neue Einstiegs-Impreza ist nur in der Ausstattung "Classic" zu haben. Diese umfasst neben sechs Airbags und Stabilitätskontrolle VDC auch Klimaanlage, CD-Radio, Tempomat, Alufelgen, und sämtliche Elektro-Helferlein. Der Preis beträgt 24.990 Euro. An Mehrausstattungen gibt es nur Lederpolsterung (2.504 Euro) und Metallic-Lack (501 Euro).

Dem nach wie vor anhaltenden Crossover-Trend trägt Subaru mit dem Impreza XV Rechnung. Der hat den bewährten 150-PS-Diesel unter der Haube und ist außen am großzügiger verchromten Kühlergrill, kunststoff-beplankten Radläufen, einem links und rechts nach unten gezogenen Heckspoiler und einer schwarzen Dachreling erkennbar. Stärker ausgeformte Sitze sind ebenso serienmäßig wie ein CD-Radio mit 10 Lautsprechern und USB-Anschluss oder Bluetooth fürs Handy. Der XV kostet 27.990 Euro und kann wie der "Classic" um Lederpolsterung und Metallic-Lack aufgewertet werden.

Zahlreiche Anhänger der "Fast and Furious"-Fraktion waren nicht eben glücklich, als der legendäre WRX STI beim Modellwechsel verschwand, und als 2,5 STI mit Fließheck wieder auftauchte. Dem trägt Subaru nun Rechnung und lässt sein Vorzeige-Modell mit Stufenheck auferstehen. Um den Abstand zu den anderen Imprezas, deren Plattform er nach wie vor teilt, zu verdeutlichen, heißt die 4,48 Meter lange Limousine (nur fünf Zentimeter mehr als beim Fließheck) nicht mehr Impreza, sondern nur noch WRX STI. Der 54.990 Euro teure WRX STI wurde deutlich weniger untersteuernd ausgelegt als seine braven Brüder. Das Heck zu provozieren ist daher nicht allzu schwer. Eine kundige Hand ist somit von Vorteil, auch deshalb, weil man im Gegensatz zu allen übrigen Modellen die Stabilitätskontrolle komplett ausschalten kann. Durchaus empfehlenswert ist daher die Zwischenlösung "traction". Hier agiert das VSC deutlich später und lässt nette Driftwinkel zu, ohne aber den Fahrer gänzlich sich selbst zu lassen.

WRX besitzt keine Visco-Kupplung (wie die anderen Imprezas), sondern ein echtes Mitteldifferenzial, das die Kraft standardmäßig 41:59 zugunsten der Hinterachse portioniert. Bei Schlupf sperrt es automatisch, kann aber auch manuell in sechs Stufen voreingestellt werden. Auch die Motorsteuerung lässt sich beeinflussen: Im "Intelligent"-Modus stehen nur 80 Prozent der Leistung zur Verfügung, was sich verbrauchssenkend auswirkt. Der "Sport"-Modus ist für den WRX sozusagen Standard, und im "Sport Sharp"-Modus spricht der Motor nochmals direkter an. Das straffe, aber nicht knüppelharte Fahrwerk wurde um 5 Millimeter abgesenkt und vorne mit Upside-Down-Federbeinen versehen. Vierkolben-Brembos (vorne) sorgen für entsprechende Verzögerung. Die Räder bieten serienmäßig 245er-Reifen und 18-Zoll-Felgen - aber nicht in Gold. Doch auch solche sind, genau wie ein epochaler Heckflügel, im Zubehörprogramm erhältlich. Doch schon von Haus aus kommt der WRX STI nicht wirklich dezent daher: Endrohre im Acht-Zentimeter-Format und nicht zu knapp bemessene Kotflügelverbreiterungen machen auch Nicht-Kennern klar, dass hier die Post abgeht. Um genau zu sein: in 5,2 Sekunden auf 100.