Der neue Golf VII - Fahrbericht

Vor wenigen Tagen feierte der Golf VII am Pariser Autosalon seine Weltpremiere. Wir konnten jetzt mit dem kompakten Bestseller schon erste Fahreindrücke sammeln.

Seit 1978 ist der VW Golf in Österreich das meistverkaufte Auto, ab 8. November 2012 steht dann die 7. Generation des VW Golf beim Händler.

Eines der Erfolgsgeheimnisse des Golfs ist die Tatsache, dass jede neue Modellgeneration eine Evolution darstellt, keinesfalls eine Revolution. So ist es auch beim VW Golf VII, der gleich auf den ersten Blick wieder als Golf zu erkennen ist.

Dabei wurde die Karosserie behutsam verfeinert, und der Golf hat Ecken und Kanten bekommen, die ihn nun wesentlich dynamischer wirken lassen. In der Größe ist er nur geringfügig auf 425,5 cm gewachsen, mit einer Höhe von 145,2 cm ist er sogar etwas niedriger als sein Vorgänger.

Trotzdem soll der neue Golf den Passagieren mehr Platz bieten, und das Kofferraumvolumen wurde ebenfalls vergrößert und fasst nun 380 Liter. Nach Umklappen der Rücksitze entsteht ein fast ebener Laderaumboden, und der Golf kann dann bis zu 1.270 Liter aufnehmen.

Stark aufgewertet wurde der neue Golf bei der Technik. Sowohl neueste Multimedia- als auch Assistenzsysteme machen den Golf zu einem Fahrzeug, das am Puls der Zeit ist.

Schon in der Basisversion stehen ein Touchscreen Bedienelement für das Radio, die elektronische Differentialsperre XDS, eine Multikollisionsbremse, ein Müdigkeitswarner, ABS, ESP, eine elektronische Handbremse mit Auto Hold-Funktion und sieben Airbags zur Verfügung.

Für mehr Komfort gibt es zudem schon ab Werk eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung.

Überarbeitete Motoren mit einer Leistungsspanne von 85 PS (63 kW) bis 150 PS (110 kW) runden das vorläufige Angebotsspektrum weiter ab.

Bei einer ersten Testfahrt konnten wir den neuen Golf VII mit dem 2,0 TDI mit 150 PS (110 kW) und DSG-Getriebe, sowie den neuen 1,4 TSI Benzinmotor mit Zylinderabschaltung und einer Leistung von 140 PS (103 kW) testen.

Gleich bei der ersten Live-Begegnung merkt man, dass der Golf ein sportlicheres Auftreten hat. Die neu gestaltete Frontpartie, die je nach Modell auch Xenon-Schweinwerfer mit LED-Tagfahrlicht bietet, wirkt mit ihren geschärften Zügen noch dynamischer als auf den Fotos.

Das gewohnte Wohlfühlambiente findet man dann im Innenraum vor, der trotz vieler neuer Elemente, allen voran dem bis zu 8" großen Touchscreen Monitor mit Näherungssensor, gleich eine heimelige Atmosphäre bietet.

Gewohnte Elemente wie zum Beispiel die individuell verstellbare Mittelarmlehne wurden weiter verbessert. Auch wesentlich mehr und größere Ablagen erfreuen die Passagiere.

Viele neue Funktionen, wie etwa der Spurhalteassistent, die automatische Distanzregeleung ACC inkl. "Front Assist" und Stop&Go-Funktion, der City-Notbremsassistent oder der Parkassistent, benötigen auch viele neue Knöpfe, an die sich der Fahrer erst einmal gewöhnen muss.

Trotz vertrauter Optik müssen sich Golf VI-Fahrer beim Umstieg in den Golf VII stark umgewöhnen und jetzt auch mit einem etwas überladenen Lenkrad leben, über welches nun neben Radio, Bordcomputer und Freisprecheinrichtung auch der Tempomat bedient wird.

Man findet sich aber sehr schnell zurecht, und dann glänzt der Golf wieder mit seinen alten Tugenden und viel Komfort.

Allen voran die neuen Komfortsitze, die ab Comfortline Serie sind, können mit einer noch bequemeren Ausführung aufwarten und haben auch das Gütezeichen der "Aktion gesunder Rücken" (AGR) erhalten.

Fährt man dann los, stellt man schnell fest, dass auch das Fahrwerk und die Federung abermals verbessert wurden. Der neue Golf lässt sich dank seiner leichtgängigen und direkten Lenkung herrlich über kurvige Straßen treiben und bietet eine sehr gute Straßenlage.

Wer gerne unterschiedliche Strecken mit unterschiedlichem Setup fährt, der sollte auf jeden Fall die adaptive Fahrwerksregelung DCC mit bestellen, die über die Modi Comfort, Normal und Sport verfügt.

Bei der Motorisierung fällt dann die Wahl zwischen dem TDI und dem TSI schwer. Hier entscheidet alleine der persönliche Geschmack, denn in puncto Fahrleistungen und beim Fahrspaß sind beide Modelle gleich.

Der 150 PS starke Diesel schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 8,6 Sekunden, der Benziner ist in dieser Disziplin mit 8,4 Sekunden um 0,2 Sekunden schneller. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden Modellen bei 212 km/h.

Beim Verbrauch hat der Diesel mit 4,4 Liter pro 100 km die Nase vorne, der Benziner mit seiner Zylinderabschaltung benötigt mit 5,2 Liter aber nur unwesentlich mehr.

Auch im Durchzug sind beide Triebwerke sehr ähnlich, der TDI hat 320 Nm Drehmoment, welches zwischen 1.750 und 3.000 U/Min bereit steht, der TSI verfügt über ein Drehmoment von 250 NM, welches zwischen 1.500 und 3.500 U/Min zur Verfügung gestellt wird.

Beide Motoren bieten also ähnlichen Fahrspaß, der TSI verrichtet seine Arbeit dabei aber noch eine Spur leiser und somit angenehmer.

Auch die Assistenzsysteme arbeiteten bei beiden Testfahrzeugen einwandfrei und sind als nützliche Option zu sehen. Wenn ein System einen Unfall verhindert, haben sich die Kosten bei der Erstanschaffung schon wieder amortisiert.

Apropos "Kosten": Der neue Golf ist im Vergleich zum Vorgänger nicht nur leichter, er ist bei besserer Ausstattung auch günstiger geworden. Die Basisversion, der Golf VII 1,2 TSI 85 PS Trendline, kostet ab 18.290 Euro und liegt damit um 740 Euro unter dem gleich motorisierten Vorgängermodell.

Bestellungen für den Golf werden bereits entgegen genommen (Preise finden Sie hier: Alle Preise des neuen Golf ), ab 8. November kann der neue Golf dann auch beim Händler besichtigt werden.