Daihatsu Sirion 1.3 im Test

Neuigkeiten bei den einzelnen Modellen

Bislang erreichte die Sirion-Dichte auf den heimischen Straßen höchstens homöopathische Dosen. Aber seit das neue Modell des japanischen Kleinwagenherstellers Daihatsu bei den Händlern steht, legte der Absatz um dreistellige Prozentsätze zu. Grund genug, den Exoten im Kleinwagendschungel einem ausgiebigen Praxistest zu unterziehen.

Der recht drehfreudige und kultiviert laufende 1,3-Liter-Vierzylinder-Motor verfügt über eine variable Nockenwellenverstellung (DVVT Dynamic Variable Valve Timing) und leistet 64 kW (87 PS) bei 6.000/min. Ein maximales Drehmoment von 120 Nm bei 3.200/min reicht für den Stadtverkehr allemal aus und selbst auf der Autobahn wird der Antrieb nicht zur Spaßbremse . Immerhin erreicht der kleine Japaner eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h und beschleunigt in 11,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Lt. Werksangaben soll er sich mit durchschnittlich 5,8 Litern Normalbenzin pro 100 Kilometer bescheiden, der Testverbrauch lag allerdings einen knappen Liter höher.

Das Fahrwerk mit Einzelradaufhängung mit Querlenkern und McPherson-Federbeinen sowie Torsionsstabilisator vorn und Verbundlenkerachse mit Schraubenfedern und Teleskop-Stoßdämpfern hinten ist erstaunlich komfortabel , steckt Unebenheiten der Fahrbahn gut weg und bleibt auch in schnell gefahrenen Kurven neutral. Lediglich die Schaltung könnte präziser sein. Sie ist mit ihren langen Wegen ein wenig hakelig. Innen belüftete Scheibenbremsen vorn sowie Trommelbremsen hinten sorgen für eine angemessene Verzögerung. ABS samt elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) ist Serie. Vier Airbags komplettieren die Sicherheitsausstattung , die durchaus das Niveau eines Mittelklassefahrzeugs erreicht. Gegen Aufpreis gibt es noch Kopfairbags vorne und hinten.

Kurze Überhänge, ein mit 2,43 Metern relativ langer Radstand (bei einer Gesamtlänge von 3,60 Metern) sorgen für einen in dieser Klasse überraschend geräumigen Innenraum . Bei einer Breite von 1,66 Meter finden auf dem Rücksitz zwei Kindersitze und die Oma Platz, die Höhe von 1,55 Meter bietet selbst Sitzriesen genügend Kopffreiheit und die Beinfreiheit hinten ist erstaunlich großzügig ausgefallen. 225 Liter Kofferraumvolumen fassen den Buggy oder wahlweise den großen Wochenendeinkauf problemlos.

Das Interieur des Daihatsu Sirion wirkt zwar nicht übermäßig "stylisch", gefällt aber durch die Zweifarbigkeit in grau und schwarz und vor allem durch die gute Bedienbarkeit des Radios mit integriertem CD-Spieler. Ein großer Tacho mit integrierten Digitalanzeigen für Uhrzeit und Kraftstoffanzeige sowie Tages- und Gesamtkilometer liegt zentral im Blickfeld, den auf die Mittelkonsole aufgeflanschten runden Drehzahlmesser haben die Designer bei Smart und Mini entlehnt. Insgesamt sechs Becherhalter wirken zwar ein wenig übertrieben, sind aber als Handyablage oder Schokoriegelhalter im täglichen Stau durchaus nützlich. Lediglich die Sitze bieten auf der Langstrecke etwas zu wenig Seitenhalt.

12.290 Euro kostet der Daihatsu Sirion 1.3 und dafür bekommt der Kunde ein ausgereiftes und ordentlich verarbeitetes Fahrzeug mit üppiger Ausstattung , die u.a. elektrische Fensterheber, Klimaanlage und elektrisch verstellbare Außenspiegel umfasst. Damit taugt der Sirion für die preisbewusste Kleinfamilie durchaus zum zuverlässigen Alltagsauto, mit dem man aber auch durchaus mal einen Familienausflug unternehmen kann.

auto-reporter

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