Der neue Fiat Fiorino 1.3 Mulitijet im Test

Der Fiorino wird aus der Kooperation mit PSA baugleich auch als Citroen Nemo und Peugeot Bipper angeboten

Fiat Fiorino - das war einst ein Fiat Uno mit einem großen hinteren Aufbau . Bei VW hieß das entsprechende Gegenstück Polo Caddy, bei Seat Inca, bei Ford Fiesta Courier und bei Citroen war es ein C15 genannter Visa. Rund 12.500 dieser Kleinwagen-Transporter , die älter als sieben Jahre sind, sollen noch auf unseren Straßen rollen. Und einen Teil davon möchte Fiat gerne durch den neuen Fiorino ersetzen , der außer dem Namen nichts mehr gemein hat mit seinem Vorgänger. Im Gegenteil: Mit dem Neuen wollen die Italiener ein ganz neues Fahrzeugsegment schaffen, das des Mini-Cargo.

Der Fiorino wird aus der Kooperation mit PSA baugleich auch als Citroen Nemo und Peugeot Bipper angeboten. Die Federführung des Projektes hatten die Italiener, die auch die Plattform des Grande Punto für den Kleinsttransporter zur Verfügung stellten. Die Idee des Mini-Cargo entstand vor drei Jahren. 380 Millionen Euro wurden seitdem investiert. Der Neue Fiat Fiorino, der im Werk Bursa (Türkei) vom Band läuft, wird zur Markteinführung ausschließlich als Kastenwagen angeboten. Im April 2008 folgt der Fiat Fiorino Kastenwagen Adventure. Ab September 2008 komplettiert die PKW-Version Panorama die neue Baureihe.

Trotz des Transportauftrags wirkt die Front des Fiorino auf Anhieb sympathisch, denn bei der Entwicklung wurde nicht nur auf die inneren Werte geachtet. Die große Scheibe , die in die Länge gezogenen Scheinwerfer und die gewölbte Motorhaube prägen den äußeren Auftritt des Kleinstlieferwagens ebenso wie der bullig wirkende und weit hochgezogene Stoßfänger aus schwarzem Kunststoff. Da darf der Fiorino im Arbeitsalltag mit bis zu zwölf Km/h im wahrsten Sinne des Wortes anecken , ohne Schaden  zu nehmen. Auch an der Seite und am Heck schützt schwarzes Plastik die Karosserie.

Bei 3,86 Metern Länge sowie jeweils 1,72 Meter Breite und Höhe bietet der kleine Fiat 2,5 Kubikmeter Stauraum und eine 1,50 Meter lange Ladefläche sowie ohne Fahrer 535 Kilogramm Nutzlast. Durch den optional erhältlichen umklappbaren Beifahrersitz wächst das maximale Transportvolumen auf 2,8 Kubikmeter und die Ladelänge auf der rechten Seite noch einmal um einen Meter.

Serienmäßig verfügt der Fiorino über asymmetrisch geteilte Hecktüren , die 180 Grad weit aufschwingen können. Im Ladeboden finden sich sechs Verzurrösen . Der Kunde hat die Wahl zwischen einer, zwei oder gar keinen seitlichen Schiebetüren und kann sich zwischen fünf verschiedenen Trennwänden und -gittern entscheiden.

Während die hintere Hälfte ganz auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet ist, verströmt der Fiorino vorne Pkw-Ambiente . Nacktes Blech findet sich lediglich in der oberen Hälfte der Tür rund um die Seitenscheibe. Doch das stört den guten Gesamteindruck kaum. Das Armaturenbrett fällt nach vorne hin ab und bietet so viel Platz für Papierkram . Auch das Handschuhfach ist üppig dimensioniert. Der Fußraum ist unter den herausnehmbaren Textilfußmatten mit abwaschbarem Gummi ausgekleidet. Die Sitze sind hoch und bequem , der Schalthebel ist ebenfalls relativ weit oben platziert. Die vor allem für den innerstädtischen Verkehr ausgelegte Servolenkung wirkt nur bei höherem Tempo auf der Autobahn etwas gefühllos. Dafür glänzt der Fiorino in seinem Hauptrevier, der Stadt, mit einem Wendekreis von 9,95 Metern . Ab Basis sind ABS und Fahrerairbag an Bord. ESP gibt es nicht .

Zwei Motoren stehen zur Wahl. Rund 80 Prozent aller verkauften Fiorino dürften nach Fiat-Schätzungen den 1,3-Liter-Multijet-Diesel unter der Haube haben. Der erweist sich mit 55 kW / 75 PS mehr als ausreichend motorisiert, entwickelt er doch immerhin ein Drehmoment von 190 Newtonmeter bei 1.750 Umdrehungen. Damit lässt sich der Stadtlieferwagen nicht nur in der City mit viel Durchzug von unten heraus flott und schaltfaul fahren, sondern wirkt auch auf Überlandfahrten nie untermotorisiert. Mit 4,5 Litern Durchschnittsverbrauch und 119 Gramm CO2 pro Kilometer zählt er außerdem zu den besonders sauberen und sparsamen Motoren.

Der 1,4-Liter-Benziner ist mit 54 kW / 73 PS nahezu genauso stark, leider aber ein wenig unter seiner Durchzugschwäche. Ab 120 km/h auf der Autobahn geht ihm auch deutlich die Puste aus. Beide Triebwerke sorgen für eine Endgeschwindigkeit von 157 km/h und sind mit einem 5-Gang-Getriebe gekoppelt. Für den Selbstzünder gibt es wahlweise auch eine automatisierte 6-Gang-Schaltung.

Die ausgeklügelte Karosseriestruktur des Fiorino schützt speziell die Fahrerkabine. Gleiches gilt für die Stahltrennwand, die ein Eindringen des Ladeguts wirkungsvoll verhindert. Weiters sind Dreipunkt-Sicherheitsgurte samt Gurtkraftbegrenzer und der Fahrerairbag an Bord. Angeboten wird auch ein Airbag für den Beifahrer. Zum Sicherheitspaket des neuen Fiat Transporters gehört auch die serienmäßig mit ABS samt EBD kombinierte Bremsanlage. Ebenso das Fahrwerk, das mit Einzelradaufhängung vom Typ McPherson vorn, Verbundlenkerachse hinten und 14- bzw. 15-Zoll-Bereifung auf den harten Transport-Einsatz abgestimmt ist.
 
Der Fiat Fiorino wird in zwei Ausstattungsversionen angeboten: Basis und SX. Neben Servolenkung, leicht getönten Scheiben und zahlreichen Ablagen gehören (teils Serie, teils auf Wunsch) auch elektrische Fensterheber, manuelle Klimaanlage, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Einparkhilfe, höhenverstellbarer Fahrersitz sowie elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel zum Ausstattungsumfang. Gegen Langfinger schützt die auf Knopfdruck elektrische Verriegelung der Hecktüren und - als Neuheit in der Klasse - Deadlock.
 
Der neue Fiat Fiorino wird in unterschiedlichen Versionen angeboten: als Kastenwagen, als Kastenwagen Adventure (ab April 2008) und als 5-sitziger PKW Panorama (ab September 2008). Den Fiat Fiorino Kastenwagen gibt es in zahlreichen Karosserievarianten (u.a. ohne oder mit einer bzw. zwei seitlichen Schiebetüren, verblechter oder verglaster Heckflügeltür). Auf Baustellen und unbefestigten Wegen in ihrem Element ist die Adventure-Version . Sie basiert auf dem Kastenwagen und ist mit größerer Bodenfreiheit, 15-Zoll-Rädern, Schmutzfängern, in die Stoßstange integriertem Unterbodenschutz und groß dimensionierten Seitenschutzleisten für diesen Einsatz gerüstet. Die PKW-Variante in der neuen Baureihe ist der Fiat Fiorino Panorama , der u.a. mit einer zweiten Sitzreihe, Vollverglasung und Heckklappe aufwartet.

Die Preise:

Adventure - Preise voraussichtlich 300 Euro über der jeweiligen Kastenwagen-Version.

Kastenwagen

Basis 1.4 Benzin 54 kW / 73 PS 8.990 Euro
Basis 1.3 Multijet 55 kW / 75 PS 10.290 Euro
SX 1.4 Benzin 54 kW / 73 PS 9.840 Euro
SX 1.3 Multijet 55 kW / 75 PS 11.140 Euro

Alle Preise ohne USt.

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