Honda CR-Z Hybrid - Testbericht

Im Frühjahr hat Honda dem CR-Z ein dezentes Facelift spendiert. Wir haben den Hybrid-Sportler jetzt in Topausstattung zum Test begrüßen dürfen.

Der Honda CRX war in den 1980er-Jahren eines der beliebtesten kleinen Sportcoupés, mit dem CR-Z ist der Geist des CRX im Jahr 2010 wiederbelebt worden. Kompakte Abmessungen und viel Sportlichkeit zum günstigen Preis sind auch die Ingredienzien für den CR-Z. In der Top-Ausstattungslinie GT kommt der kleine Flitzer auf 26.990 Euro, bietet dabei aber schon eine Ausstattung, die kaum noch Platz für Wünsche offen lässt.

Mit an Bord sind unter anderem ABS, ESP, 6 Airbags, LED-Tagfahrlicht, Tempomat, eine Einparkhilfe hinten, Regen- und Lichtsensor, eine Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, ein Premium-Sound-System mit 360 Watt, 17"-Leichtmetallfelgen und Xenon-Scheinwerfer. Optional hatte unser Testfahrzeug noch eine Lederausstattung und das Panorama-Glasdach mit dabei, wodurch der Gesamtpreis auf 28.680 Euro steigt.

Um unter 30.000 Euro hat der kleine Honda also durchaus viel zu bieten, und sein sportliches Outfit setzt sich auch im Innenraum fort. Die Armaturenlandschaft wirkt zum einen sehr sportlich, zum anderen aber auch sehr futuristisch. Bediensatelliten auf beiden Seiten der Armaturen, viele Knöpfe und viele Anzeigen lassen gleich einmal befürchten, dass die Bedienung nicht ganz einfach sein wird.

Nimmt man aber hinter dem Lenkrad Platz, merkt man schnell, dass alles sehr logisch angeordnet ist und man sich auf Anhieb zurecht findet. Die Anzeigen sind extrem schön in der Darstellung und ändern auch je nach Fahrstil ihre Farbe. Ein kräftiges Grün soll dabei dem Fahrer verdeutlichen, dass er gerade besonders sparsam unterwegs ist.

Das Platzangebot im CR-Z ist ähnlich sportlich geschnitten wie damals im CRX, wobei Fahrer und Beifahrer viel Platz haben, die Fondsitze des 4-Sitzers sind aber eher als Notsitze für Kleinkinder zu sehen. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 207 Liter knapp bemessen, dafür bietet der CR-Z sehr viele praktische Ablagen im Innenraum, sowie gut dimensionierte Getränkehalter in der Mittelkonsole.

Bei einem kleinen Sportler wie dem CR-Z sollte aber ohnedies mehr der Fahrspaß, als das Raumangebot entscheidend sein. Um den Spagat zwischen Sportlichkeit und Sparsamkeit zu schaffen, hat der CR-Z einen Hybridantrieb bekommen.

Der 1,5 Liter Benzinmotor mit 121 PS (89 kW) wird von einem Elektromotor mit 20 PS (15 kW) unterstützt. Die Systemleistung liegt bei 137 PS (101 kW). Das Systemdrehmoment von 190 Nm steht zwischen 1.000 und 2.000 U/Min zur Verfügung, wodurch schon von unten heraus viel Kraft bereit steht.

Vor allem in der Stadt kann man so extrem sparsam unterwegs sein. Das manuelle 6-Gang-Getriebe ist nämlich sehr kurz abgestuft, und schon knapp über 50 km/h wird der 6. Gang von der Gangempfehlungsanzeige eingemahnt.

Der Fahrer kann zudem zwischen den Fahrmodi ECON, Normal und Sport wählen. Im ECON-Modus werden alle Systeme auf absolute Sparsamkeit getrimmt. Hier ist die Gasannahme auch etwas zäh, und die Beschleunigungswerte sind nicht ganz so ansprechend wie in den anderen Modi.

Im Normalmodus kommt man im täglichen Leben am Besten über die Runden und erlebt auch eine ordentliche Portion Fahrspaß, vor allem wenn Elektro- und Benzinmotor vereint ihre Arbeit verrichten. Wer an die Sportlichkeit der früheren CRX-Modelle heran kommen möchte, muss in den Sport-Modus wechseln. Dann ist der CR-Z ganz auf Sportlichkeit gebürstet und sprintet geschmeidig in 9,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Damit ist er zwar etwas langsamer als der erste CRX, durch die Hybrid-Technik, die Mehrausstattung und die neuen Sicherheitsstandards hat der CR-Z aber auch beim Gewicht ordentlich zugelegt. Mit 1.282 Kilogramm ist er zwar für heutige Fahrzeuge noch immer recht leicht, aber um einiges schwerer als der nicht mal 900 Kilogramm schwere CRX war.

Gleich geblieben ist die Liebe zur Drehzahl, wie schon früher führt der Weg zum größten Fahrspaß auch im CR-Z nur über hohe Drehzahlen. Hier merkt man dann auch, dass die Geräuschdämmung besser geworden ist und man die hohen Drehzahlorgien im Innenraum kaum mitbekommt.

Sehr sportlich ausgelegt sind auch Fahrwerk und Federung, der CR-Z fährt sich wie auf Schienen, was auch dem niedrigen Schwerpunkt zu verdanken ist. Die Lenkung könnte zwar noch einen Hauch direkter sein, passt aber sehr gut wenn es darum geht, den CR-Z im Stadtverkehr zu bewegen.

Beim Verbrauch präsentiert sich der CR-Z dann wieder als Sparmeister, sofern man im ECON-Modus unterwegs ist. Dann kommt man durchaus auf die 5,2 Liter Verbrauch, die vom Werk angegeben wurden. Wir sind bei Einsatz im Normal- und Sportmodus auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,2 Liter gekommen, was noch immer voll in Ordnung geht.

Mit dem CR-Z hat Honda auf jeden Fall einen würdigen Nachfolger für den CRX im Programm, der sich jedoch bei weitem nicht so gut verkauft wie sein legendärer Vorgänger. Unser Test hat gezeigt, dass der CR-Z weit mehr Resonanz verdient hätte. Er bietet eine Top-Ausstattung, ist sehr eigenständig, fährt sich sowohl sportiv wie sparsam und ist beim Preis noch fair kalkuliert. Wer einen kleinen, knackigen Sportler sucht, der einen innovativen Antrieb mit nicht zu vielen PS hat, ist beim CR-Z auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Was uns gefällt:

das futuristische Cockpit, die Ausstattung, der Mix aus Sportlichkeit und Sparsamkeit, dass der CR-Z einfach anders ist

Was uns nicht gefällt:

der geringe Platz im Fond und das Kofferraumvolumen

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 4
Kofferraum: 4
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2-