Kia Sorento 2,2 CRDi 4WD - Testbericht

Der Kia Sorento wurde für das neue Modelljahr ordentlich überarbeitet. Wir haben das Topmodell der Baureihe zum Test geladen.

Kia hat seinem SUV-Flaggschiff in Europa ein großes Facelift spendiert und es auch bei der Ausstattung und Innenraumgestaltung ordentlich aufgewertet. Optisch erkennt man die neue Generation vor allem an der noch dynamischer gestalteten Frontpartie und den neuen Heckleuchten. Ganz neu gestaltet wurden aber auch im Innenraum die Instrumenteneinheit und die Mittelkonsole.

Für unseren Test haben wir das absolute Topmodell, den Sorento Active Pro 2,2 CRDi 4WD mit Automatikgetriebe, gewählt. Beim Preis von 46.190 Euro bleibt dann auch kaum noch ein Wunsch unerfüllt, und das stämmige SUV kann mit jeder Menge serienmäßiger Highlights aufwarten.

Unter anderem sind ESP, ABS, sechs Airbags, ein Berganfahrassistent, ein Reifendruckkontrollsystem, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, eine automatische Einparkhilfe, elektrische Fensterheber, ein Navigationssystem, ein Radio inkl. CD-Player mit MP3-Funktion und 10 Lautsprechern, ein Regen- und Lichtsensor, ein Tempomat, Vollledersitze inkl. Klimatisierung für die vorderen Plätze, Bordcomputer, das Supervision TFT-Display und noch viele weitere Dinge mit an Bord.

Als Option hatte unser Testfahrzeug noch eine Metallic-Lackierung, das große Panorama-Glasschiebe/-Hubdach und das Sicherheits- und Komfortpaket mit adaptiven Frontscheinwerfern, Lenkradheizung, Fahrersitz mit Memoryfunktion, Sitzheizung im Fond, elektrisch verstellbarem Beifahrersitz, BLIS und den Fahrspurwarner.

Der Gesamtpreis klettert damit auf 50.790 Euro, womit der Sorento keinesfalls mehr als Schnäppchen durchgeht, in Bezug auf Ausstattung und Leistung aber im Vergleich zur deutschen Premium-Konkurrenz noch immer günstig ist.

Dabei reicht die Qualität des Koreaners durchaus an jene der deutschen Premium-Hersteller heran, bei der Ausstattung steht er diesen zudem auch in kaum etwas nach. Immerhin verwöhnt der Sorento auch mit einer Lenkradheizung, klimatisierten Sitzen vorne sowie Sitzheizung hinten und einer Top-Verarbeitung.

Die neu gestaltete Armaturenlandschaft wirkt zudem wirklich hochwertig, bleibt aber trotz vieler Funktionen sehr übersichtlich. Lediglich der Schalter für die Lenkradheizung ist etwas versteckt an der Lenksäule angebracht, sonst gibt es nichts, was nicht auf Anhieb auffindbar und einfach zu bedienen wäre.

Sehr gut ist auch das Platzangebot des 468,5 cm langen SUV, selbst die Fondpassagiere leiden nicht unter Platznot, und das optionale elektrische Panorama-Glas/-Hubschiebedach lässt den Innenraum noch größer wirken. Zudem finden noch bis zu 2.052 Liter Gepäck im Kofferraum Platz.

Die Sitze sind auch sehr bequem und mit der Klimatisierung sowohl im Winter als auch im Sommer immer angenehm temperiert. Für groß Gewachsene könnte jedoch die Schenkelauflage eine Spur länger sein und der Fahrersitz einen größeren Verstellbereich in der Höhe bieten. Man sitzt nämlich sehr hoch und würde durch eine tiefere Sitzposition mehr Platz zum Dach gewinnen. Das Ganze ist aber natürlich Nörgeln auf hohem Niveau, da das Platzangebot an und für sich sehr großzügig bemessen ist und dieses kleine Manko nur sehr wenige (vor allem sehr große) Menschen stören wird.

Um dem rund 1,9 Tonnen schweren SUV auch ordentlich Leben einzuhauchen, braucht es dann auch eine passende Motorisierung. Mit dem 2,2 Liter Turbodiesel, der über eine Leistung von 197 PS (145 kW) verfügt, hat man auf jeden Fall ein adäquates Aggregat verbaut.

Das maximale Drehmoment von 422 Nm steht zwischen 1.800 und 2.500 U/Min zur Verfügung und verleiht dem schweren Offroader eine angenehme Spritzigkeit. Man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass der Motor überanstrengt wäre, und er erledigt seine Arbeit zudem auch sehr leise. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen im Schnitt 9,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit erreicht der Sorento bei 190 km/h.

Die 6-Gang-Automatik arbeitet dabei sehr harmonisch und hat immer den passenden Gang parat. Über eine manuelle Schaltgasse könnten die Gänge auch selbst sortiert werden, was vor allem bei Bergabfahrten manchmal angenehm ist.

Trotz aller Spritzigkeit merkt man, dass der Sorento auf viel Komfort hin ausgelegt ist. Vor allem Vielfahrer werden den Komfort sehr schätzen, der Allradler bügelt selbst grobe Unebenheiten perfekt weg. Dabei liegt er auch souverän in flott gefahrenen Kurven, was vor allem dem Allradantrieb zu verdanken ist, der die Kraft perfekt auf alle Räder verteilt und so für viel Sicherheit im Alltag sorgt.

Aber auch abseits befestigter Straßen kommt man dank des Allradantriebs noch gut voran, und der Sorento ist somit für alle Einsatzgebiete bestens gerüstet, egal, ob man zur Berghütte oder an den Strand möchte.

So große Vielseitigkeit darf sich dann auch den einen oder anderen Liter Mehrverbrauch gönnen. Im Schnitt sind wir mit 8,4 Liter über die Runden gekommen, ein Wert der zwar um 1,6 Liter über dem mit 6,8 Liter angegebenen Werksverbrauch liegt, jedoch in Bezug auf Fahrzeuggröße, Leistung und die winterlichen Fahrbedingungen während des Tests noch in Ordnung geht.

Immerhin muss der Sorento auch viel Technik für Komfort und Sicherheit mit sich rumschleppen. Bei den Assistenzsystemen sind der Spurverlassenswarner und der Toter-Winkel-Warner  nette Features, welche den einen oder anderen Unfall verhindern können.

Für mehr Komfort sorgt dann die automatische Einparkhilfe, die ebenfalls mit an Bord der Top-Version des Sorento ist. Per Knopfdruck macht sich das System auf die Suche nach einer passenden Parklücke und übernimmt eigenständig die Lenkmanöver, die notwendig sind, um perfekt einzuparken. Der Fahrer muss lediglich die jeweils nötige Fahrstufe wählen, welche auch im Display eingeblendet wird. So werden selbst in der City die Einparkmanöver für ungeübte Fahrer zum Kinderspiel.

Der Kia Sorento hat sich zwar von dem Schnäppchen, das er einmal war, etwas entfernt, bietet aber nach wie vor sehr viel Auto fürs Geld. Die überkomplette Ausstattung lässt keine Wünsche unerfüllt, und auch die Verarbeitung und Materialanmutung können mit Produkten aus dem Premium-Segment mithalten. Auf langen Reisen sorgen das gute Platzangebot und der agile Motor für viel Freude bei sehr hohem Komfort.

Was uns gefällt:

die überkomplette Ausstattung, der spritzige Motor, der Fahrkomfort, die Verarbeitung

Was uns nicht gefällt:

der Fahrersitz könnte in der Höhe einen größeren Verstellbereich vertragen

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

Kommentare