Mazda3 Sport 2.0i - Testbericht

Mazda hat dem sportlichen 3er eine Start/Stopp-Automatik spendiert. In unserem Test zeigt der kompakte Japaner, was er kann.

Der Mazda 3 zählt seit Jahren zu den beliebtesten Modellen der japanischen Marke. Auch die neueste Generation, die seit 2009 am Markt ist, kommt bei den Käufern gut an. Gründe für den Zuspruch sind sicher das gefällige Design und die überkomplette Ausstattung, gepaart mit guter Qualität und einem günstigen Preis. Schon das Basismodell, der Mazda 3 Basis mit 105 PS um 16.990 Euro, verfügt über eine komplette Sicherheitsausstattung mit ESP (bei Mazda DSC genannt), ABS, Front- und Seitenairbag für Fahrer und Beifahrer, sowie Kopf/Schulterairbags vorne und hinten. Für entsprechenden Komfort bei der Basis sorgen unter anderem elektrische Fensterheber vorne, Servolenkung und ein Radio mit MP3-fähigem CD-Player mit vier Lautsprechern. Ab der CE-Ausstattungslinie gibt es dann auch noch eine Klimaanlage serienmäßig. Mit der TE-Ausstattung, die bei 19.690 Euro startet, kommen dann eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Leder bezogenes Lenkrad und Schaltknauf, elektrische Fensterheber auch hinten und ein Radio mit sechs Lautsprechern hinzu.

Für unseren Test haben wir den sportlichen 2,0i i-stop in der TX Plus-Ausführung genommen, bei dem in puncto Ausstattung kaum ein Wunsch unerfüllt bleibt.
Serienmäßig gibt es 17"-Leichtmetallfelgen, Zweizonen-Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Einparkhilfe hinten, Sitzheizung, ein Bose Surround Soundsystem mit 6fach CD-Wechsler, ein Reifendruck-Kontrollsystem, Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und einen Spurwechsel-Assistent. Als einziges Extra haben wir dann noch eine Metallic-Lackierung gewählt und erreichen einen Endpreis von 24.672 Euro. Ein wirklich fairer Preis, wenn man die überkomplette Ausstattung bedenkt. Unter der Haube werkt der 2,0 Liter Benzinmotor mit 151 PS (111 kW), der dank Start/Stopp-Automatik auch gemäßigte Trinkgewohnheiten an den Tag legen soll.

Schon bei der ersten Begegnung mit unserem Testauto hat es uns das Celestial Blau Metallic angetan, eine Farbe, die dem Mazda 3 besonders gut steht. Er wirkt so noch eine Spur sportlicher, jedoch dank der "grinsenden" Front nie aggressiv. Überhaupt merken wir recht schnell, dass der Mazda 3 ein sehr freundliches, jedoch auch "gesprächsbedürftiges" Auto ist. Gleich das Starten des Fahrzeugs wird mit einem Piepton kommentiert, ebenso die Verstellung der Lautstärke über das Lenkrad oder das Aufrufen einer anderen Anzeige des Bordcomputers. Mag nett gemeint sein, kann aber auf Dauer vermutlich nervig werden. Dafür gefällt das Design der Armaturenlandschaft sehr gut. Alle Instrumente sind gut ablesbar, und auch die vielen Knöpfe sind logisch und intuitiv zu bedienen, so dass man sich sehr schnell zurecht findet. Dank des in Höhe und Länge verstellbaren Lenkrads hat man auch rasch eine ideale Sitzposition gefunden. Das Platzangebot des 446 cm langen Mazda ist auf den vorderen Plätzen auch sehr gut, hinten geht es jedoch für groß gewachsene Passagiere recht eng zu. Das Kofferraumvolumen ist mit 340 Liter nicht überwältigend, aber im Schnitt der Fahrzeugklasse und kann durch Umklappen der hinteren Sitze auf bis zu 1.360 Liter erweitert werden. Sehr erfreulich sind die vielen Ablagen und Fächer, hier merkt man sehr deutlich, dass der Mazda auch für den US-Markt konzipiert wurde. Im Stand kann der Mazda somit schon mal überzeugen, bleibt jetzt noch zu klären, wie es sich mit dem flotten Japaner fährt.

Gleich auf den ersten Metern stellt man fest, dass der Mazda auf jeden Fall genug Power unter der Haube hat. Der 2,0 Liter-Motor mit 151 PS und einem maximalen Drehmoment von 191 NM bei 4.500 U/Minute gefällt auch durch seinen absolut ruhigen Lauf - man könnte meinen, es wäre ein 6-Zylinder-Motor. Vorsichtig sollte man nur bei der Dosierung des Gaspedals sein, trotz Traktionskontrolle hat der Mazda oft Mühe, die Kraft auch ohne Durchdrehen der Reifen auf die Straße zu bringen. Subjektiv betrachtet schafft der Mazda 3 so auch den Sprint von 0 auf 100 km/h in weniger als den vom Werk angegeben 10,4 Sekunden. Wer bei höherer Geschwindigkeit auch noch den einen oder anderen Sprint hinlegen möchte, muss jedoch fleißig schalten. Die Auslegung des hervorragend zu schaltenden 6-Gang-Getriebes geht nämlich eindeutig in Richtung Sparen. Der Mazda 3 bietet so aber auch eine perfekte Mischung aus sparsamem Cruiser und sportlichem Kompaktauto. Wer das Auto in höhere Drehzahlregionen treibt, erweckt seinen Sportgeist und kann sich toller Fahrleistungen erfreuen. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei immerhin 206 km/h. Man ist somit auch für die seltenen Momente, in denen Leistung gefragt ist, gut gerüstet, ist ansonsten aber sehr sparsam unterwegs. Den vom Werk versprochenen Durchschnittsverbrauch von 6,8 Liter haben wir zwar nicht erreicht, die 7,5 Liter können sich in Anbetracht der Leistung und dem Spaßfaktor aber durchaus sehen lassen.

In der Stadt hilft einem vor allem das Start/Stopp-System beim Sparen, das wirklich hervorragend arbeitet. Im Leerlauf, bei Stillstand des Autos, schaltet sich der Motor automatisch ab. Schaltet die Ampel dann auf Grün reicht ein Tritt aufs Kupplungspedal und der Motor wird in 0,35 Sekunden wieder zum Leben erweckt. Dies erfolgt für den Fahrer fast unmerkbar. Denn gerade im Stadtbetrieb ist der Mazda 3 im Innenraum flüsterleise und der Motor ist so vibrationsarm, dass man das Starten kaum wahr nimmt. Lediglich bei Autobahntempo kommen dann Wind- und Abrollgeräusche an die Ohren der Passagiere, sofern sich diese nicht gerade an der Leistung der Bose-Soundanlage erfreuen.

Der Mazda 3 fühlt sich aber in der Stadt genauso wohl wie auf der Autobahn. Zwar ist der kompakte Mazda eher auf Komfort ausgelegt, doch das Fahrwerk lässt auch sportlich ambitionierte Fahrer nicht zu kurz kommen. Auch hier macht es wieder einmal die Mischung, die den Mazda 3 zum Erfolgstypen macht. Man fühlt sich einfach wohl, die Verarbeitung ist top, die verwendeten Materialien ebenfalls. Auch lange Strecken kann man dank der guten Sitze bravourös meistern, lediglich die Sitzfläche könnte für groß Gewachsene etwas größer sein, dafür passt es in puncto Seitenhalt auch in flott gefahrenen Kurven. Der Mazda hat in unserem Test gezeigt, wie vielseitig er ist, und dass er sich auch perfekt den ihm gestellten Aufgaben anpassen kann. Man ist sparsam unterwegs ohne auf Fahrspaß verzichten zu müssen und hat eine komplette Sicherheits- und Komfortausstattung mit an Bord.

Was uns gefällt:
Die überkomplette Ausstattung, der Motor und dass der Mazda 3 versucht, es jedem Recht zu machen.

Was uns nicht gefällt:
Das Bedürfnis alles mit Gepiepse zu kommentieren; das Platzangebot in der zweiten Reihe

Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 2
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2