Opel Zafira 1.6 CNG Ecoflex - Testbericht

Anfang 2009 kommt der Zafira auch mit einem 1,6-Liter-Erdgas-Turbo mit rund 150 PS

Sein pfiffiges Konzept, bei dem die beiden hinteren Sitze der dritten Reihe einfach im Fahrzeugboden verschwinden , hat ihn berühmt gemacht und viele Nachahmer gefunden. Und noch eine Pionierrolle steht ihm zu. Der Opel Zafira war eines der ersten Fahrzeuge , die hierzulande mit Erdgasantrieb angeboten wurden und hat sich bis heute erfolgreich behauptet. Opel hat seit 2001 mehr als 50.000 Erdgasfahrzeuge der Baureihen Zafira und Combo hergestellt. Aus dem Zusatz CNG (Compressed Natural Gas) in der Typenbezeichnung an der Heckklappe ist inzwischen Neudeutsch Ecoflex geworden .

Nach dem Facelift zum Februar dieses Jahres präsentiert sich der Zafira vor allem im Frontbereich deutlich dynamischer . Äußeres Erkennungszeichen der Erdgasvariante ist der mittig unter dem Fahrzeug endende Auspuff, der Platz für die vier Unterflurtanks und 21 Kilogramm Gas schafft. Ansonsten ist alles wie gewohnt. Im Innenraum outet sich der Opel nur durch die Benzin/Erdgas-Umschaltaste und die geänderte Tankanzeige als Öko. Das großzügige Platzangebot und die Flexibilität mit dem wegweisenden Flex7-System der Sitze bleiben voll und ganz erhalten.

Wenn sich nach knapp 40 Kilometern der Tank schon zu einem Achtel geleert hat, wird eine Achillesferse heutiger Erdgasautos sichtbar. Noch immer hapert es an der Reichweite. Längere Fahrten wollen dann mit etwas Planung beginnen , um entlang der Route vorab die Tankmöglichkeiten auszukundschaften . Gerade auf der Autobahn sind Erdgaszapfsäulen noch recht selten zu finden. Opel gibt für den Zafria CNG Ecoflex einen Durchschnittsverbrauch von fünf Kilogramm Erdgas und eine Reichweite von bis zu 380 Kilometern an. In der Praxis verbrauchten wir zwischen 6,13 und 7,28 Kilogramm pro 100 Kilometer . Auf längeren Autobahn-Etappen erhöhte sich die Reichweite um mehr als 50 Kilometer.

Ein im Drehzahlmesser markierter Eco-Bereich zwischen 1200 und 2500 Umdrehungen in der Minute hilft die Gänge möglichst effizient zu nutzen. Durch die saubere Verbrennung lässt sich das äußerst laufruhige Triebwerk sehr untertourig und schaltfaul fahren. 45 km/h im fünften Gang sind durchaus drin, ohne dass sich der Zafira schüttelt. Die Schaltwege sind erfreulich kurz , die Beschleunigungswerte aber mehr als ernüchternd. 17 Sekunden nennt Opel für den Sprint von null auf 100 km/h . Gefühlt sind es sogar noch mehr. Das Auffahren auf die Autobahn wird da schnell zum Geduldspiel, und Überholmanöver wollen wohl überlegt sein. Auf langen Steigungen darf sich der Fahrer beinahe schon in die Lkw-Schlange einreihen. Diese zweite Achillesferse des alternativen Antriebs ist natürlich auch in Rüsselsheim bekannt, und so arbeitet nicht nur Volkswagen an einem Turbo-Erdgasmotor. Opel will Anfang 2009 den Zafira mit einem 1,6-Liter-Erdgas-Turbo und rund 110 kW / 150 PS anbieten. Das Drehmoment soll bei etwa 220 Nm liegen.

Schon die erste Generation des Zafira wurde als Erdgasfahrzeug angeboten. Opel übernahm damit eine Vorreiterrolle in diesem Segment. Von Anfang an haben die Rüsselsheimer ihren Kompaktvan monovalent ausgelegt, das heißt, der Motor wurde speziell auf den Einsatz von Erdgas hin optimiert. Der 14-Liter-Benzintank dient nur für den Notfall , wenn sich der Weg zur nächsten Erdgastankstelle in die Länge zieht. Das immer noch recht dünne, wenn auch wachsende Tankstellennetz ist die dritte Schwachstelle, die Erdgasfahrer derzeit noch in Kauf nehmen müssen. Dafür werden sie mit deutlich günstigeren Kraftstoffkosten von rund 50 Prozent gegenüber einem vergleichbaren Benziner und um die 30 Prozent im Vergleich zum Diesel belohnt. Mit einem CO2-Ausstoß von 138 Gramm pro Kilometer geht der Zafira CNG Ecoflex außerdem als derzeit umweltverträglichster Siebensitzer auf dem Markt durch. Der Basispreis liegt bei 25.350 Euro .

auto-reporter

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