Porsche Cayenne S e-Hybrid - Testbericht

Der frisch geliftete Porsche Cayenne soll als Plug-in-Hybrid-Version Fahrspaß und Sparsamkeit verbinden - ob das gelingt, verraten wir in unserem Test.

Die zweite Generation des Porsche Cayenne präsentiert sich schon frisch geliftet und wirkt noch dynamischer als bisher.

Zu erkennen ist der neue Modelljahrgang vor allem an einer leicht geänderten Front- und Heckschürze sowie den neu gestalteten LED-Rückleuchten.

Für unseren Test haben wir den Porsche Cayenne in Plug-in-Hybrid-Ausführung gewählt, der sportliche Fahrleistungen mit hoher Effizienz verbinden soll.

Nachdem für den Cayenne S e-Hybrid keine NoVA fällig wird, ist er mit 85.410,- Euro gerade einmal 6.000,- Euro teurer als der Cayenne Diesel, bietet aber deutlich mehr Fahrspaß.
Im Preis enthalten ist dann schon mal das Nötigste wie etwa eine Klimaautomatik, Tempomat, ein Audiosystem, Bi-Xenon-Scheinwerfer, elektrische Fensterheber und vieles mehr.

Noch länger fällt die Liste der Extras aus. Unser Testfahrzeug hat mit so ziemlich allem glänzen können, was in der Liste der Optionen zu finden ist. Unter anderem waren ein Bose Soundsystem, LED-Hauptscheinwerfer, Luftfederung, der ParkAssistent mit Rückfahrkamera, 21 Zoll-Alufelgen, ein adaptiver Tempomat, ein Panoramaglasdach, ein Navigationssystem und noch vieles mehr an Bord, was den Preis auf 122.439,60 Euro getrieben hat.

So ausgestattet zeigt sich der Porsche aber auch schon sehr luxuriös, und man vermisst eigentlich nichts mehr.

Die Armaturenlandschaft präsentiert sich sehr sportlich, und auch der Gelände-Porsche hat einen großen Drehzahlmesser mittig in den Armaturen positioniert.

Etwas überladen wirkt die Mittelkonsole, die auch nicht gerade weniger Knöpfe als ein durchschnittlicher Düsenjet aufweist. Zum Glück sind alle Tasten nach passenden Funktionen gruppiert, und man findet sich dadurch schnell zurecht.

Der Fahrer kann dabei aus einer Fülle an Einstellungen und Fahrmodi wählen. So sind Motorcharakteristik und Fahrwerk getrennt einstellbar, und man kann im Comfort-Modus der Federung trotzdem die sportliche Abstimmung von Benzin- und E-Motor genießen.

Sehr gut ist auch das Platzangebot, selbst im Fond hat man noch genügend Platz. Die sehr bequemen Ledersitze lassen sich auch individuell verstellen, so dass man sehr schnell eine gute Sitzposition gefunden hat.

Im Vergleich zu den anderen Cayenne-Modelle ist das Kofferraumvolumen des Plug-in-Hybrid etwas kleiner, mit einer Größe von 580 bis 1.690 Liter aber immer noch überaus großzügig dimensioniert und für eine längere Urlaubsreise ausreichend.

Die Kombination aus Benzin- und Elektromotor macht sich auf weiten Strecken sehr gut. Der Porsche Cayenne S E-Hybrid wird von einem 3,0 Liter 6-Zylinder Benzinmotor mit 333 PS (245 kW) und einem 95 PS (70 kW) starken Elektromotor angetrieben.

Die Systemleistung von 416 PS (306 kW) und ein maximales Drehmoment von 590 Nm, welches zwischen 1.250 und 4.000 U/Min bereit steht, sollten für viel Fahrspaß sorgen. Bis zu 36 Kilometer kann der Cayenne auch rein elektrisch unterwegs sein, die Höchstgeschwindigkeit im E-Modus liegt bei 125 km/h.

Im normalen Fahrmodus ist man dann auch mit der Kombination aus E-Motor und Verbrennungsmotor sehr zügig unterwegs, wenngleich man hier schon deutlich merkt, dass über 2,3 Tonnen an Gewicht bewegt werden müssen.

Es gibt SUVs, die sich spritziger anfühlen als der Plug-in-Hybrid-Cayenne. Erst wenn man in den Sport-Modus wechselt und alle Systeme nochmals nachgeschärft werden, erlebt man die Fahrleistungen, die man sich schon im Normal-Modus erwartet hätte.

Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in 5,9 Sekunden erledigt, und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 243 km/h.

Die Gaspedalkennlinie ist im Sport-Modus zudem wirklich deutlich aggressiver, und jeder kleine Druck aufs Gaspedal wird sofort in Leistung umgewandelt.

Sehr gut harmoniert die Antriebseinheit auch mit der 8-Gang-Tiprtronic, die mit butterweichen und sehr schnellen Schaltvorgängen überzeugen kann.

Für jeden Geschmack die passende Abstimmung findet sich auch bei der Luftfederung. Im Komfort-Modus schwebt man förmlich über die Straße, und erlebt einen so weich abgestimmten Porsche, wie man es sich vor 20 Jahren wohl nicht mal träumen hätte lassen.

Erst im Sport-Modus wird alles straffer, und der Cayenne liegt nochmals eine Klasse besser auf der Straße. Dann verliert man auch das Gefühl, dass man mit einem über 2,3 Tonnen schweren SUV unterwegs ist.

Der Cayenne S E-Hybrid ist also total wandelbar und macht entweder auf entspannten Luxusliner oder bissigen Sportwagen - je nach gewähltem Modus für Fahrwerk und Antrieb.

Dabei kann man auch recht sparsam unterwegs sein. Durch die rein elektrische Reichweite von rund 36 Kilometern, die auch in der Praxis erreicht werden kann,  soll der Cayenne S E-Hybird nur 3,4 Liter pro 100 Kilometer Benzin benötigen.

In der Praxis ist dieser Wert nur schwer realisierbar. Wir sind auf durchschnittlich 9,0 Liter gekommen, was zwar kein schlechter Wert, vom Sparwunder aber etwas weit entfernt ist.

Die Batterien können an jeder Steckdose wieder aufgeladen werden, wer die Möglichkeit hat, kann aber auch via Schnellladestation die Batterien aufladen.

Der Cayenne S E-Hybrid ist auf jeden Fall eine interessante Variante unter der Cayenne-Flotte. Wer zum Beispiel täglich nur wenige Kilometer zur Arbeit fährt, kann immer rein elektrisch und somit sehr sparsam unterwegs sein.

Dennoch muss man auf weiteren Strecken nicht auf Fahrspaß und Leistung verzichten. Zudem bietet der Cayenne trotz Plug-in-Hybrid-Antrieb noch einen großen Kofferraum und ist somit auch für weite Strecken und die Urlaubsfahrt uneingeschränkt nutzbar.

Was uns gefällt:

die Ausstattung, der Fahrspaß im Sport-Modus, das Platzangebot, die Straßenlage

Was uns nicht gefällt:

dass man dem Cayenne im Normal-Modus das Gewicht deutlich anmerkt

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 2
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 1-

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