Skoda Superb Combi mit Allrad - Testbericht

Mit der Kombination aus Kombi, Allrad, DSG und 190 PS Diesel wird der Superb zum Allroundtalent. Was er alles kann, verraten wir im folgenden Test.

Die neue Generation des Superb bietet erstmals nicht nur viel Platz, sondern ist auch optisch und technisch ein Highlight geworden. So kommt der Superb der Konkurrenz im eigenen Haus schon sehr nahe, kann aber zusätzlich noch mit einem unerreichten Platzangebot aufwarten. Für unseren Test haben wir das Allroundtalent schlechthin gewählt, den Superb Combi in Style-Ausstattung mit 190 PS Diesel, Allradantrieb und DSG-Getriebe.

Der Listenpreis liegt bei diesem Modell bei 42.810 Euro und kann schon mit einer überaus guten Serienausstattung aufwarten. Im Preis enthalten sind unter anderem eine 2-Zonen-Klimaautomatik, eine Einparkhilfe vorne und hinten, ein Tempomat, beheizbare Vordersitze und noch vieles mehr.

Für die Extra-Portion Luxus und Premium-Feeling sorgte eine Reihe an Extras. Mit an Bord waren die Moon-Weiß Metallic-Lackierung, eine schwenkbare Anhängerkupplung, elektrisch verstellbare Ledersitze mit Klimatisierung vorne, eine elektrische Heckklappe, 19"-Alufelgen, eine Rückfahrkamera, beheizbare Rücksitze, abgedunkelte Scheiben ab der B-Säule, das Schließ- und Startsystem "Kessy", das Sicherheits-Paket, SmartGate, das Canton Soundsystem, das Technik-Paket und Sonnenschutzrollo für die Seitenscheiben. Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 53.665,25 Euro und ist auf den ersten Blick weit von einer Okkasion entfernt. Vergleicht man die Ausstattung aber zum Beispiel mit dem Audi A4, so ist der Skoda um rund 10.000 Euro günstiger, bietet aber wesentlich mehr Platz.

Womit wir auch schon beim größten Highlight des Superb sind, dem Innenraum. Selbst Autos der Luxusklasse tun sich schwer, an das Platzangebot im Superb heran zu kommen. Selbst wenn in der ersten Reihe groß gewachsene Passagiere sitzen, bleibt im Fond noch so viel Knieraum, wie man es sonst nur von der Business-Class auf Langstreckenflügen kennt. Die klimatisierten Vordersitze bieten dabei noch höchsten Komfort und sind überaus bequem. Die Gäste im Fond können sich immerhin noch über eine Sitzheizung und ebenfalls bequeme Sitze freuen.

Mit einem Fassungsvermögen von 660 bis 1.950 Liter ist auch das Kofferraumvolumen weit über dem Schnitt der Mittelklasse angesiedelt. Hinzu kommen hier noch wirklich geniale "Simply Clever"-Lösungen, wie etwa die ausklappbaren Haken zum Aufhängen von Einkaufstaschen, die herausnehmbare Taschenlampe und ein Umklappen der Rücksitze mit nur einem Handgriff.

Neben dem großzügigen Platzangebot kann der Superb aber auch mit einer hochwertigen Ausführung und einem modernen Design überzeugen. Man findet sich trotz vieler Funktionen auf Anhieb zurecht, und die neue Generation des Infotainmentsystems überzeugt mit einfacher Bedienung und schöner Darstellung. Als einzigen Kritikpunkt könnte man anführen, dass das Navi eine Spur zu tief positioniert ist.

Einen guten Mix aus Sparsamkeit und Sportlichkeit sollte der 2,0 Liter TDI mit 190 PS (140 kW) bieten, der in unserem Testfahrzeug verbaut war. In Kombination mit dem Allradantrieb wird die Leistung souverän auf die Straße gebracht, und man erlebt vom Start weg viel Fahrspaß. Sein maximales Drehmoment von 400 Nm liefert der Motor zwischen 1.750 und 3.250 U/Min. Das 6-Gang-DSG-Getriebe sorgt dabei stets dafür, dass der richtige Gang gewählt ist, um sparsam und doch flott voran zu kommen.

Wer die ganze Leistung abruft, sprintet in 7,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist bis zu 228 km/h schnell unterwegs. Dabei bietet der Skoda auch beim Zwischensprint noch überaus ansprechende Beschleunigungswerte. Auch die Geräuschdämmung zeigt sich zu jeder Zeit als sehr gelungen, selbst bei hohem Tempo dringen kaum Störgeräusche in den Innenraum vor. Der Superb bietet also auch hier Premium-Charakter.

Höchsten Ansprüchen genügen sollte auch das adaptive Fahrwerk, bei dem der Fahrer aus fünf verschiedenen Fahrmodi wählen kann. Die verschiedenen Modi sind dabei nicht nur ein Gag, sondern die Unterschiede sind mehr als deutlich spürbar, wobei der Normal-Modus eine wirklich perfekte Abstimmung für alle Tage bietet.

Im Comfort-Modus schwebt der Superb fast über die Straße, bei groben Bodenunebenheiten schwingt er aber gefühlt von Wien bis Baden nach und erinnert etwas an US-Autos vergangener Tage. Der Sport-Modus wiederum macht den Superb Combi zum Eiltransporter, der wie ein Sportwagen auf der Straße klebt und mit dem man trotz 485 cm Länge viel Fahrspaß erleben kann. Die Fahrzeuglänge merkt man dem Superb im Fahrbetrieb zudem kaum an.

Wer sich so vielseitig zeigt, darf beim Verbrauch etwas mehr konsumieren. Im Schnitt sind wir bei durchaus zügiger Fahrweise auf 6,5 Liter gekommen. Wer den Gasfuß zügelt und auf Fahrspaß verzichtet, wird aber sicher auch unter 6,0 Liter kommen können. Die 5,1 Liter, die das Werk verspricht, sind aber eher nur im Windschatten von LKWs erreichbar.

Glänzen kann der Superb auch bei den Assistenzsystemen, mit adaptivem Tempomat, Kollisionswarnsystem, Toter-Winkel-Warner und aktivem Spurhalteassistenten ausgerüstet zeigt der Superb auch bei diesem Thema seine Premium-Ambitionen. Interessant ist dabei, dass der Spurhalteassistent den Wagen auf der Autobahn ohne Eingriff des Fahrers perfekt in der Spur hält, man muss lediglich das Lenkrad in der Hand haben, sonst gibt es einen Warnton, und das System schaltet sich ab. Hier ist Skoda schon den ersten Schritt Richtung autonomes Fahren gegangen.

Der neue Superb Combi hat in unserem Test aber wieder einmal bewiesen, dass er ein Highlight seiner Klasse ist. Er bietet zu einem im Vergleich günstigen Preis Premium-Feeling gepaart mit einem enormen Platzangebot, viel Fahrspaß und jeder Menge Luxus. Dabei macht er auch den eigenen Modellen im Konzern viel Konkurrenz, immerhin bekommt man zum deutlich günstigeren Tarif mehr Platz und die gleiche Technik. Beim Design muss er sich zudem auch nicht mehr vor den anderen Konzernbrüdern verstecken.

Was uns gefällt:

Das Platzangebot, das Design, die Ausstattung, Premium-Feeling zum Normalpreis, der Fahrspaß, der Fahrkomfort, die "Simply Clever"-Lösungen

Was uns nicht gefällt:

Das Navi sitzt eine Spur zu tief

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-