Suzuki SX4 S-Cross - Testbericht

Mit dem SX4 S-Cross hat Suzuki jetzt einen kompakten SUV im Programm. In unserem Test zeigt das Topmodell der Baureihe, was es kann.

Der Suzuki SX4 S-Cross ist ein komplett neu entwickelter kompakter SUV und seit Ende 2013 erhältlich. In dem heiß umkämpften Segment möchte Suzuki mit einem guten Preis/Leistungsverhältnis und schickem Design glänzen.

Auch wenn die Serienversion nicht mehr ganz so dynamisch wie die Studie geworden ist, so wirkt der SX4 S-Cross dennoch aus jeder Perspektive durchaus dynamisch und auch sehr hochwertig. Bei der Motorisierung kann man zwischen einem Benziner und einem Diesel mit jeweils 120 PS wählen. Für unseren Test haben wir den Diesel in Topausstattung und mit Allradantrieb gewählt.

Der Listenpreis des 430 cm langen SUV liegt damit bei 29.890 Euro, lässt bis auf die Metallic-Lackierung, die sich mit 450 Euro zu Buche schlägt, aber auch keine Wünsche mehr offen. Um knapp unter 30.000 Euro bekommt man dabei wirklich alles serienmäßig geliefert, was in dieser Klasse sonst oft nur gegen Aufpreis erhältlich ist.

Mit an Bord sind ABS, ESP, 9 Airbags, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, ein Panorama-Glasschiebedach, ein 6,1"-Touchscreen inkl. Navi und CD-Radio, Leder- und Synthetikleder-Sitzpolsterung, Parksensoren vorne und hinten, eine verschiebbare Mittelarmlehne vorne, eine Rückfahrkamera, Xenon-Scheinwerfer, ein LED-Tagfahrlicht, ein Tempomat, elektrisch verstell- und einklappbare Außenspiegel und 17"-Alufelgen.

Der Innenraum präsentiert sich damit sehr luxuriös und kann auch mit einer guten Verarbeitung aufwarten. Die Gestaltung der Armatureneinheit ist ebenfalls gut gelungen, der Arbeitsplatz des Fahrers wirkt sehr aufgeräumt und ist auch übersichtlich. In Kombination mit den großen Fensterflächen und dem Panoramaglasdach wirkt der Innenraum sehr luftig und vermittelt ein sehr großes Platzangebot, welches dann auch tatsächlich vorhanden ist.

Passagiere auf allen Plätzen können sich über genug Raum freuen, und auch das Kofferraumvolumen kann sich mit 430 bis 1.269 Liter Fassungsvermögen sehen lassen. Den Kofferraum kann man zudem in zwei Höhen gestalten, die Bodenabdeckung lässt sich nämlich variieren, womit man entweder mit der Ladekante eine ebene Fläche erhält, oder bei abgesenkter Bodenabdeckung höhere Gegenstände transportieren kann.

Der Innenraum wartet dann noch mit vielen Ablagen auf, lediglich die Getränkehalter in der Mittelkonsole sind etwas misslungen, da die Aussparungen kaum halt für Flaschen und Dosen bieten, dafür sind aber nochmals gut ausgeformte Flaschenhalter in den Türablagen integriert.

Auch bei der Bedienung gibt der Suzuki dem Fahrer keine Rätsel auf. Alle Elemente sind gut erreichbar und übersichtlich angeordnet, lediglich das 6,1"-Touchscreen-Display mit Navi ist etwas zu tief positioniert.

Als ideale Kombination zum praktischen SX4 S-Cross entpuppt sich der 1,6 Liter-Dieselmotor, der über eine Leistung von 120 PS (88 kW) verfügt. Sein maximales Drehmoment von 320 Nm liefert der Motor bei 1.750 U/Min. Darunter muss zwar ein kleines Turboloch überwunden werden, dann geht es aber sehr zügig dahin.

Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h gibt Suzuki 13 Sekunden an, in der Praxis fühlt sich der fesche SUV aber wesentlich lebendiger an. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 175 km/h erreicht. In der Praxis lässt es sich mit dem 120 PS Dieselmotor vorzüglich leben. Man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, untermotorisiert zu sein, und der Diesel hängt auch stets gut am Gas.

Zur großen Überraschung ist das manuelle 6-Gang-Getriebe sehr lang übersetzt, wodurch man sehr schaltfaul unterwegs sein kann. So bleibt man auch bei Autobahntempo noch in einem recht niedrigen Drehzahlbereich, wodurch kaum Motorgeräusche in den Innenraum vordringen. Bis Tempo 110 km/h ist es im Innenraum überhaupt sehr leise, danach steigern sich jedoch Wind- und Abrollgeräusche recht deutlich.

Die nächste Überraschung liefert der Suzuki dann beim Verbrauch. Aufgrund der langen Getriebeübersetzung und des durchaus häufigen Abrufs der vorhandenen Leistung, hätten wir nicht gedacht, dass wir auch nur annähernd in die Nähe der vom Werk versprochenen 4,4 Liter kommen werden. Doch mit 5,0 Liter Durchschnittsverbrauch hat der Suzuki gezeigt, dass er sehr sparsam mit dem teuren Kraftstoff umgeht.

Zudem lässt es sich mit dem SX4 S-Cross auch sehr komfortabel reisen. Fahrwerk und Federung sind auf absoluten Komfort ausgelegt. Schnelle Kurven mag der kompakte Allradler dafür weniger, hier wirken Fahrwerk und Federung etwas schwammig. Wenngleich der SX4 S-Cross dank dem Allradantrieb die Kraft stets perfekt verteilt und so recht sicher auf der Straße liegt, fühlt es sich jedoch nicht immer so an.

Mit dem Allgrip Allradantrieb kommt der Suzuki dann auch bei widrigen Bedingungen und abseits befestigter Straßen gut voran. Neben dem Automatik-Modus für den Allradantrieb kann der Fahrer noch zwischen Sport, Snow und Lock wählen. Der Sportmodus ist dabei ideal für kurvenreiche Straßen, während der Snow-Modus rutschige Straßen perfekt meistern soll. Mit dem Lock-Modus sollte man dann auch in tiefem Schnee, Schlamm und Sand noch voran kommen, falls es denn nötig ist.

Die kompakten Abmessungen und die hohe Sitzposition machen den SX4 S-Cross aber nicht nur zu einem Auto für den Offroad-Einsatz, sondern auch zum idealen Begleiter in der Stadt. Der kompakte Offroader ist sehr wendig und kann mit einer leichtgängigen, aber sehr direkten Schaltung weitere Pluspunkte sammeln. Mit der serienmäßigen Einparkhilfe vorne und hinten sowie der Rückfahrkamera verlieren selbst kleinste Parklücken ihren Schrecken.

In unserem Test hat der Suzuki SX4 S-Cross auf jeden Fall sehr positiv überrascht. Neben dem absolut guten Preis/Leistungsverhältnis kann er auch mit einem sehr agilen aber überraschend sparsamen Motor überzeugen. Sein gutes Platzangebot, der Allradantrieb und die überkomplette Ausstattung machen den SX4 S-Cross zu einer interessanten Alternative in seiner Klasse.

Was uns gefällt:

die überkomplette Ausstattung, das Preis/Leistungsverhältnis, der sparsame Motor

Was uns nicht gefällt:

dass die Rollo des Panoramadachs die Sonnenstrahlen noch kräftig in den Innenraum vordingen lässt, die wenig ausgeformten Getränkehalter in der Mittelkonsole

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 2-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1-
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 1