Toyota Auris Touring Sports Hybrid - Testbericht

Der frisch geliftete Auris Touring Sports zeigt in unserem Test, dass in dieser Klasse nicht immer ein Diesel für viel Sparsamkeit sorgen muss.

Mit dem Facelift hat Toyota den Auris deutlich aufgewertet und zu einer wirklich interessanten Alternative in der Kompaktklasse gemacht. Die Frontpartie ist im Zuge des Facelifts noch dynamischer geworden, und auch das barock anmutende  Innenraumdesign ist mit überaus modernen Infotainmentsystemen und einer neuen Klimaautomatiksteuerung deutlich entschärft worden.

Für unseren Test haben wir den praktischen Auris Kombi mit dem Hybridantrieb kombiniert, ein Mix, der in dieser Klasse einzigartig ist. In der Top-Ausstattungslinie "Lounge" sind für den Hybrid-Kombi 29.280 Euro fällig, im Preis enthalten ist aber schon eine sehr gute Basisausstattung inkl. 17"-Alufelgen, Sportsitze inkl. Sitzheizung vorne, ein Multimediasystem mit 7"-Touchscreen, ein Einparkassistent vorne und hinten, ein intelligentes Zugangs- und Startsystem, Tempomat, abgedunkelte Scheiben ab der B-Säule und vieles mehr.

Zusätzlich hat unser Testfahrzeug mit der Perlmuttweiß-Lackierung und dem VIP-Paket für Star-Feeling gesorgt. Im Paket enthalten sind nämlich feine Vollledersitze, das Toyota Safety Sense Sicherheitspaket, Bi-LED-Scheinwerfer inkl. Licht- und Fernlichtautomatik, das Toyota Touch2 & Go Plus Navigationssystem und das Skyview Panoramadach mit elektrischer Innenrollo. Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 33.600 Euro, was angesichts der Vollausstattung ein noch akzeptabler Preis ist.

Um diesen Preis zeigt sich der Innenraum schon sehr wohnlich, und die Änderungen im Zuge des Facelifts fallen sofort ins Auge. Die Mittelkonsole wird jetzt von einem sehr schönen Infotainmentsystem dominiert, bei dem auch die Tasten außerhalb des 7"-Touchscreens berührungssensitiv sind. Im Vergleich zu den anderen Auris-Modellen sieht der untere Teil der Mittelkonsole im Hybrid-Modell aber anders aus.

Der kleine Schaltstick für das CVT-Getriebe ist mittig etwas erhöht platziert, und vor den Getränkehaltern befinden sich noch die Tasten für die Wahl des Fahrmodus. Statt dem Drehzahlmesser gibt es eine Leistungsanzeige, die den Fahrer darüber informiert, wie sparsam oder nicht sparsam er gerade den Gasfuß dosiert. Wenn man sich vom Spar- in den Power-Level begiebt, wird auch der Zeiger nicht mehr weiß, sondern rot beleuchtet.

Auf jeden Fall fühlt man sich im neu gestalteten Innenraum viel wohler als beim Vorgänger. Gleich geblieben ist aber das gute Platzangebot, das für Passagiere und Gepäck viel Raum zur Verfügung stellt. So findet man auch in der zweiten Reihe noch viel Platz, und das Kofferraumvolumen ist mit 530 bis 1.580 Liter auch mehr als großzügig dimensioniert.

Kostenrechner werden auch mit dem Hybridantrieb ihre Freude haben. Der 1,8 Liter-Benzinmotor mit einer Leistung von 99 PS (73 kW) wird im Auris Hybrid von einem bis zu 82 PS (60 kW) starken E-Motor unterstützt. Die Systemleistung liegt bei 136 PS (100 kW) und ermöglicht durchaus spritzige Fahrleistungen. Die 142 Nm Drehmoment, die der Benziner zwischen 2.800 und 4.400 U/Min liefert, werden noch von 207 Nm des E-Motors unterstützt. Damit hat man gleich zum Start auch viel Schubkraft zur Verfügung.

Die Schaltung übernimmt ein stufenloses CVT-Getriebe, dessen Geräuschkulisse im Zuge des Facelifts auch deutlich harmonischer ausgefallen ist. Bei voller Beschleunigung verweilt der Motor zwar immer noch dauerhaft in hohen Drehzahlgefilden, jedoch ist die Dämmung so verbessert worden, dass die Motorgeräusche nicht mehr ungefiltert und stark störend in den Innenraum vordringen.

So bietet der Auris TS Hybrid jetzt einen wesentlich besseren Komfort als bisher. Die Leistung selbst ist durchaus ausreichend und ermöglicht den Sprint von 0 auf 100 km/h in 10,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h, wobei der Auris TS Hybrid auch bei dem bei uns erlaubten Autobahntempo noch sehr ruhig im Innenraum bleibt und auch recht sparsam zu bewegen ist.

Der Vorteil des Hybrid-Antriebs ist aber vor allem im Stadtbetrieb und beim gemütlichen Dahinrollen auf der Landstraße festzustellen. Hier spielt der Auris all seine Trümpfe aus. Im Stadtverkehr ist man nämlich sehr oft im E-Modus unterwegs und spart so ordentlich Benzin. Aber auch außerhalb der Stadt ist der E-Modus öfters aktiv, als man es glauben sollte. Wer wiederum die volle Leistung möchte, kann Benzin- und E-Motor kombinieren, sobald man dann den Fuß wieder leicht vom Gas nimmt, schaltet sich der Auris oft wieder in den E-Modus. Kurzstrecken können bei vollen Batterien überhaupt oft nur im E-Modus absolviert werden, wir sind bei unserem Test dabei auf 3 bis 5 Kilometer im rein elektrischen Modus gekommen.

Zwar konnten wir den vom Werk angegebenen Verbrauch von 4,0 Liter nicht erreichen, mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,7 Liter sind wir aber dennoch positiv überrascht worden. Immerhin waren so wie bei jedem andern Test auch die gleichen Autobahnetappen dabei. Wer die Autobahn meidet, der wird sicher in den Bereich der 4,0 Liter kommen können.

Der Hybrid-Antrieb hat zudem noch einen weiteren Vorteil: Durch das Mehrgewicht von E-Motor und Batterien verlagert sich der Schwerpunkt weiter nach unten, und der Auris liegt trotz sehr komfortabler Federung perfekt auf der Straße und ermöglicht sehr dynamische Kurvenfahrten. Auch das Sicherheitspaket an Bord kann überzeugen und macht die Fahrt mit dem sparsamen Kombi noch sicherer.

Das Facelift hat dem Toyota Auris Touring Sports somit auf jeden Fall sehr gut getan. Er wirkt wesentlich dynamischer und verfügt auch über einen deutlich aufgewerteten Innenraum. In unserem Test konnte auch der Hybrid-Antrieb voll überzeugen und hat gezeigt, dass es in dieser Klasse nicht immer ein Dieselmotor sein muss. Der Auris Hybrid lässt sich noch sparsamer bewegen als die meisten Diesel und bleibt auch bei den Kosten im Rahmen.

Was uns gefällt:

Das neue Design, die Ausstattung, das neue Infotainmentsystem, das Platzangebot, die Sparsamkeit

Was uns nicht gefällt:

Trotz deutlicher Verbesserung ist das CVT-Getriebe bei voller Beschleunigung noch immer recht unangenehm

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 2-
Übersichtlichkeit: 1