Toyota Landcruiser - Testbericht

Der neue Toyota Landcruiser verhält sich akkurat zum Werbeslogan "alles andere ist Spielzeug" extrem geländetauglich, aber komfortabel.

Geländewagen heißen heute SUV und sind dazu da, einen wuchtigen Auftritt auf der Straße hinzulegen - soweit das überhaupt noch als politisch korrekt durchgeht. Echte Geländegänger gibt es nur noch wenige, im Prinzip werden deren Fahnen nur noch von der eiligen Dreifaltigkeit Mercedes G, Land Rover Discovery und Toyota Land Cruiser hochgehalten.

Alle drei - oder zumindest deren Namen - tun schon lange Dienst, beim Land Cruiser wurde die Erstversion 1951 gebaut. Die Kernfrage damals lautete: "Wer wird länger leben - der Fahrer oder das Auto", und ganz so viel hat sich daran bis heute nicht geändert. Denn immer noch ist der Cruiser massiv bis in die letzte Schraube. So kommt neben dem Leiterrahmen nach wie vor hinten eine Starrachse zum Einsatz, die Robustheit und Geländetauglichkeit eindeutig vor Fahrdynamik stellt. Allgegenwärtige Schutzbleche sorgen genauso für Langlebigkeit im rauen Terrain wie die Blechummantelung des Tanks. Dennoch kam beim neuen Modell zentnerweise High-Tech dazu: Wie etwa Bergab- und Berganfahrhilfe (ab Ausstattung "City"), ein 100-prozentiges mittleres Sperrdifferenzial und Fahrer-Knieairbag. Optional für die Topausstattung "Premium" ist zudem ein Offroad-Paket mit hinterer Differenzialsperre, Rundum-Kameras, einer Lenkrad-Einschlaganzeige, einer Bergauffahrkontrolle ("Crawl-Control") und Multi-Terrain-Auswahl nach dem Vorbild Land Rover erhältlich.

Motorisiert ist der "kleine" Landcruiser (ja, mit 4,76 Metern Länge ist er das kleinere Modell, darüber gibt es nach wie vor den 4,95 Meter langen Landcruiser V8) wahlweise mit einem 173 PS starken Dreiliter-Diesel oder einem Vierliter-V6-Benziner mit 282 PS. Wir wählten ersteren für unseren Test, weil er nach wie vor der Wahl-Cruiser von Herrn und Frau Österreicher ist. So er oder sie ihn sich leisten kann. Denn billig wird er in seinem langen Leben wohl nicht mehr werden: Ab 44.941 Euro erhält man einen Dreitürer mit Diesel und Sechsgang-Schaltgetriebe in der (zugegebenermaßen gut bestückten) Basisversion "Terra". Unser Testfahrzeug (fünftüriger "Premium" mit Dieselmotor und Fünfgang-Automatik) kostet bereits 59.705 Euro. Und wer es wirklich wissen will, bezahlt für den V6-Benziner mit allen Schikanen 83.376 Euro.

Weitere Testdetails: