VW Caddy Maxi Life Tramper 2.0 TDI : Testbericht

Reisebett mit hohem Fahrgenuss

Die California-Modelle des T5 von Volkswagen stehen für Campingmobile, die auch im ganz normalen Autoalltag problemlos weiter genutzt werden können. Mit dem Caddy Life Tramper wurde das Konzept auch auf die Kompaktklasse übertragen. Hier geht das Reisebett im Kofferraum allerdings zu Lasten der normalen Nutzung. Mit Einführung der um 47 Zentimeter längeren Maxi-Version des Caddy hat das ein Ende. Der Maxi Life Tramper bietet auch als rollendes Mini-Hotel noch ausreichend Platz für das Gepäck oder den täglichen Einkauf und sorgt vor allem in Kombination mit dem 103 kW / 140 PS starken 2-Liter-TDI nicht nur auf dem Campingplatz für Freude.

Der Maxi Tramper führt hinten eine zusammengefaltete und 1,10 Meter breite Campingliege für die unkomplizierte und preiswerte Übernachtung zwischendurch mit. Sie ist so verankert, dass trotzdem ein Stück unverbauter Kofferraum übrig bleibt und nach dem Öffnen der Heckklappe immer noch problemlos der alltägliche Supermarkteinkauf verstaut werden kann. Zusätzlich befindet sich unter der Liege selbst viel Stauraum.

Zum Aufbau des Bettes müssen lediglich die Lehnen der Rücksitzbank umgelegt und die Vordersitzlehnen nach vorne geklappt werden. Mit zwei, drei einfachen Handgriffen lässt sich dann die Doppelliege aufstellen. Das ganze dauert kaum 15 Sekunden . Nicht viel mehr Zeit muss anschließend für die Verdunkelung des Schlafraums aufgewendet werden. Vorne und an den seitlichen Schiebetüren wird ein Vorhang eingehängt bzw. mittels Klettverschluss befestigt, hinten schützt eine Magnetgardine vor neugierigen Blicken durch die Heckscheibe. Die Seitenfenster hinter der C-Säule sind ohnehin durch vier praktische und abnehmbare Stautaschen verdeckt, in denen Reiseutensilien untergebracht werden können.

Auch bei ausgeklappter Campingliege bleibt hinten noch Platz für Koffer, Reisetaschen oder ein Päuschen auf der Ladekante . Unter der geöffneten Heckklappe, die mit zwei LED-Leuchten bestückt ist, lässt sich zudem ein Campingtisch mit zwei Stühlen aus dem Zubehörprogramm aufstellen. Außerdem steht auf Wunsch ein in zwei Ausführungen lieferbares Außenzelt zur Verfügung, das unter der Heckklappe eingehängt wird. Damit wird der Caddy Maxi Tramper endgültig zum reisetauglichen Campingvan.

Das Armaturenbrett ist nicht ganz so bunt geraten wie die Bezüge von Sitzen und Bett. Es präsentiert sich in einheitlichem Schwarz mit Hartplastikoberfläche und ein großes Ablagefach ersetzt das Handschuhfach. Hier kann auch der Caddy Maxi Life Tramper seine Nutzfahrzeugwurzeln nicht verleugnen. Fahrkomfort und Instrumentierung liegen hingegen auf gewohntem VW-Pkw-Niveau. Das fehlende und aufpreispflichtige ESP hingegen leider nicht.

Unter der Haube des Maxi Tramper arbeiten wahlweise ein 1,6-Liter-Benziner mit 75 kW / 102 PS sowie die bekannten Diesel mit 77 kW / 105 PS und 103 kW / 140 PS . Gerade in Verbindung mit dem stärkeren 2-Liter-Dieselaggregat bietet das rollende Reisebett viel Fahrgenuss. Es handelt sich zwar um eine Pumpe-Düse-Konstruktion , was sich akustisch nicht ganz verschweigen lässt, dafür glänzt das Triebwerk mit viel Druck aus dem Drehzahlkeller. Ab 1.500 Umdrehungen zieht der Motor kraftvoll an. Der Maxi Tramper entwickelt dabei ein Temperament, dass man dem äußerlich doch eher behäbig wirkenden Caddy gar nicht zutraut. Zügiges Überholen auf der Landstraße stellt keinerlei Problem dar. Auch der sechste Gang des hervorragend abgestimmten Getriebes weiß noch mit Durchzug zu überzeugen.

Besonderer Clou des Camping-Caddys: Die Wandlungsfähigkeit beschränkt sich nicht nur auf das ausklappbare Bett. Die Liege lässt sich nicht nur ausbauen, sondern auf Wunsch auch durch eine zusätzlich erhältliche dritte Sitzreihe ersetzen. Je nach Einsatzzweck kann eines von beiden oder beides zu Hause bleiben.

auto-reporter

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