Genfer Autosalon 2012: Der Hype um Elektroautos ist vorbei

Sieht man sich die Highlights des Genfer Autosalon 2012 an, stellt man fest, dass der Hype um die Elektroautos vorbei ist und sparsame Kompaktautos im Trend liegen.

Die letzten Jahre hatte man den Eindruck, dass auf jedem Autosalon Elektroautos und Autos mit alternativem Antrieb im Vordergrund standen und die Highlights waren. Anders dieses Jahr am Genfer Autosalon, wo vor allem eine Riege an neuen Kompaktautos im Mittelpunkt stand. Mit der neuen Mercedes A-Klasse, dem Audi A3 und dem Volvo V40 wurden gleich drei Premium-Kompaktautos neu präsentiert.

Mit dem Kia Cee´d, dem Hyundai i30 Kombi, dem Ford B-Max oder dem Dacia Lodgy wurden interessante Modelle für die Familie präsentiert.

Allen genannten Modellen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie mit herkömmlichen Diesel- und Benzinmotoren ihr Auslangen finden, jedoch die verbauten Aggregate mit einer Top-Energieeffizienz aufwarten können.

Egal ob Audi A3, Mercedes A-Klasse, Ford B-Max oder Hyundai i30, alle Neuheiten haben mindestens einen Motor im Angebot, der mit einem CO2-Ausstoß von unter 120 g/km aufwarten kann, einige sogar mit unter 100 g/km. Selbst Dacia, eher für robuste und günstige Autos bekannt, rüstet seinen neuen Lodgy mit dem benzinsparenden TCe Motor aus.

Am anderen Ende der Preisspirale finden sich ebenfalls nur Autos, die bewusst zu Leistung und Fahrspaß stehen, bei denen aber ebenfalls der Verbrauch, trotz V8 oder V12 Motoren, gesenkt werden konnte.

Von Elektro- oder Hybridantrieb ist weder beim neuen Rolls Royce Phantom Series II, noch beim BMW M6, dem Bugatti Grand Sport Vitesse oder dem Ferrari F12berlinetta die Rede.

Unter den vielen Neuheiten mit herkömmlichem Antrieb verschwindet geradezu die Aufmerksamkeit für den neuen Renault ZOE, dem ersten Elektro-Kleinwagen von Renault.

Warum das so ist? Vermutlich haben die Hersteller erkannt, dass das Elektroauto zwar in bestimmten Bereichen viele Vorteile bietet, für die breite Masse aber weder praktikabel, noch erschwinglich ist. Zu viele Fragezeichen schweben in den Köpfen der Konsumenten, zu viele Infrastrukturmängel gibt es noch zu beseitigen, und zu wenig weit ist die Entwicklung der Batterien vorangeschritten sowie die Frage der Energiegewinnung beantwortet, als dass sich die Elektroautos durchsetzen könnten.

Die Hersteller versuchen also mit Downsizing den Verbrauch zu senken, den Fahrspaß aber aufrecht zu erhalten und bieten uneingeschränkte Mobilität in Kombination mit - im Vergleich zu Elektroautos - günstigen Preisen.

Es wird die Blütezeit der Autos mit alternativem Antrieb noch kommen, doch der Genfer Autosalon 2012 zeigt sehr deutlich, dass die Zeit jetzt noch nicht reif dafür ist.

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