Immer mehr ältere Motorradfahrer verunglücken

Die Nachmittage sind am gefährlichsten

Die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer liegt bis dato mit 61 Personen deutlich über dem Vorjahreswert. Auffällig ist dabei, dass nicht mehr nur die "Jungen Wilden" die Mehrheit der tödlich Verunglückten stellen, sondern auch immer mehr ältere Motorradfahrer. "Dabei muss aber genau unterschieden werden. Es handelt sich zwar um ältere Fahrer, aber keineswegs um erfahrene Biker", erklärt Klaus Jurkowitsch, Motorradinstruktor des ÖAMTC.

Immer mehr Menschen ab 40 entdecken das Motorrad nach Jahren der Abstinenz als spaßiges Freizeit-Sportgerät wieder, oder fangen überhaupt erst jetzt mit dem Motorradfahren an. Die Kilometerleistung ist aber in den meisten Fällen sehr gering, und damit natürlich auch die Erfahrung. " Einen ausgeprägten Verkehrssinn bekommt man erst nach mindestens fünf Jahren, und dazu sind mehr als Wochenend-Spritztouren nötig ", weiß der ÖAMTC-Experte.

Die Nachmittage sind am gefährlichsten

Die meisten Motorradunfälle passieren am Wochenende in den Nachmittagsstunden zwischen 14 und 18 Uhr. Nicht angepasste Geschwindigkeit und zu schnelle Kurvenfahrten sind dabei häufige Unfallauslöser. Aber auch die mangelnde Routine äußert sich durch Fahrfehler und falsches Reagieren in kritischen Situationen. Die besonders gefährdete Gruppe der 40- bis 44-Jährigen ist finanziell besser aufgestellt und kann sich daher auch leistungsfähigere und schnellere Motorräder leisten. Dadurch ist die mangelnde Fahrpraxis ein noch größerer Faktor.

Viele Unfälle bei optimalen Straßenbedingungen

Die außergewöhnlich hohe Anzahl der Motorradunfälle auf Österreichs Straßen lässt sich zum Teil mit dem fehlenden Winter begründen. Viele Motorradfahrer haben ihr Bike schon sehr früh aus der Garage geholt, oder erst gar nicht eingewintert. Das gute Wetter an den neuralgischen Wochenenden, wie etwa Ostern und Pfingsten, hat die Unfallzahlen sprunghaft nach oben klettern lassen. "Wenn es an diesen Wochenenden regnet, gibt es auch verhältnismäßig weniger tödlich verunglückte Motorradfahrer", erklärt Jurkowitsch.

Der ÖAMTC-Motorradexperte rät nicht nur Bikern mit wenigen Kilometern auf dem Tacho zu vorausschauender Fahrweise und einem überlegten Dreh am Gasgriff. Schutzausrüstung nicht vergessen. Das richtige Verhalten in Extremsituationen lernt man am besten bei einem Motorradtraining in einem der neun ÖAMTC-Fahrsicherheitszentren. Verschiedene Kursstufen ermöglichen dabei individuelle Trainingsmöglichkeiten, vom Anfänger bis zum erfahrenen Biker.

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