BMW R 1200 GS - Testbericht

Auch wenn es echte Fans der Marke nicht immer wahrhaben wollen, an den Bikes von BMW gibt es ja doch Raum für Verbesserungen.

Diesmal wurde bei der Reiseenduro R 1200 GS gleich der gesamte Motor ausgetauscht. Ob das wirklich nötig war, ist das süße Geheimnis der bayerischen Entwickler. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die GS des neuesten Jahrgangs kaum von ihrer Vorgängerin. Man muss schon sehr genau hinschauen, um die paar wenigen Änderungen zu bemerken. Auch der Blick aufs Datenblatt verheißt bei den inneren Werten scheinbar kaum tiefgreifende Eingriffe: ein bisserl mehr Power, ein bisserl mehr Drehzahlen - das dürfte es gewesen sein... - oder?

DOHC

Bmw r 1200 gs 2(Bildquelle: mid/ww, jg)

Doch die Enduro wird jetzt nach Art der HP2 Sport angetrieben. Das heißt, dass der Motor pro Zylinder über zwei obenliegende Nockenwellen verfügt und zudem der Brennraum verändert wurde, womit neben der größeren Spitzenleistung zusätzlich im unteren und mittleren Drehzahlbereich ein höheres Drehmoment zur Verfügung steht. Eine weitere Änderung bemerkt man gleich nach dem Druck auf den Startknopf: Der kernige Sound lässt einen schnell glauben, dass da weit mehr als 81 kW / 110 PS Leistung zur Verfügung stehen. Man stellt schnell fest, dass die aktuelle GS jetzt deutlich besser am Gas hängt und dass im unteren Drehzahlbereich tatsächlich mehr Durchzug vorhanden ist. So wird die Ausfahrt mit der R 1200 GS des Baujahres 2010 einerseits zwar zur Begegnung mit einem wohlbekannten Motorrad, andererseits merkt man aber deutlich, dass sich im Inneren des 1170-ccm-Zweizylinders einiges getan hat. Sicher und souverän ist der Auftritt der BMW in der Stadt, und über Land machen sich die etwas größeren Kraftreserven vor allem beim Überholen positiv bemerkbar.

Mit Leichtigkeit

Bmw r 1200 gs 3(Bildquelle: mid/ww, jg)

Wer größere Etappen zu absolvieren hat, kann mit der GS auch in Ruhe Autobahn-Kilometer abspulen. Das serienmäßige Windschild bewährt sich bestens, kann allerdings nur im Stand verstellt werden. Wer sich ins Speed-Paradies Deutschland begibt, sollte dort den Bereich der Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h nur kurz ausreizen - denn da wird das Vorderrad leicht, was auf Dauer nicht zu entspanntem Fahren beiträgt. Recht niedrig sind die Tankkosten: Trotz gesteigerter Leistung ist der Verbrauch nahezu unverändert. 5,8 Liter Superbenzin genehmigte die Maschine sich auf 100 Kilometern, 5,7 Liter Sprit waren es biem Vorgängermodell mit 5 PS weniger. Der 20-Liter-Tank ermöglicht also Etappen von über 340 Kilometern, die dank sehr guter Ergonomie und straffer Sitzbank ohne weitere Zwischenstopps absolviert werden können. 15.700 Euro beträgt der Grundpreis, der mit diversen Aufpreis-Features und Zubehör schnell auf eine noch stattlichere Summe erhöht werden kann.

mid/ww, jg

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