BMW S 1000 RR reloaded

Die Bayern schickten ihr noch sehr junges Supersport-Flaggschiff zur gründlichen Feinbearbeitung. Der 2012er-S 1000 RR wurde höhere Umgänglichkeit anerzogen.

Kaum zwei Jahre nach der Markteinführung im Jahr 2009 präsentiert BMW Motorrad eine in vielen Details überarbeitete S 1000 RR. Höhere Fahrpräzision und Agilität, druckvollere Leistungsentfaltung sowie sensibleres Ansprechverhalten waren die primären Zielsetzungen. Rückmeldungen aus dem Einsatz in nationalen Superstock-Rennserien sind in die Modell-Optimierung eingeflossen. An der Leistung - 193 PS - wurde nicht geschraubt. Dafür wurden dem Motor feinere Manieren anerzogen, um die Fahrbarkeit durch einen lineareren, harmonischeren Leistungs- und Drehmomentverlauf und gesteigertes Durchzugsvermögen zu optimieren. Die neu definierte Gasannahme sorgt für ein verbessertes Ansprechverhalten. Die Gasbetätigung wurde im Hinblick auf ein sensibleren Response, einen geringeren Drehwinkel des Gasgriffs sowie niedrigere Handkraft optimiert.

Zur Steigerung der Fahrdynamik sollen Modifikationen am Fahrwerk beitragen. So verfügen die Upside-down-Gabel und das Federbein über einen neuen Innenaufbau, der eine noch weitere Spreizung der Dämpfungskräfte ermöglicht. Die Anpassungen der Fahrlage und Fahrwerksgeometrie durch neu definierte Werte für Steuerkopfwinkel, Offset, Lage des Schwingendrehpunkts sowie für den Gabelüberstand und die Federbeinlänge sollen darüber hinaus Handling, Zielgenauigkeit und Feedback steigern. Im Zuge der dafür notwendigen Änderungen am Hauptrahmen wurde auch die Querschnittsfläche der Ansaugluftführung durch den Steuerkopf für effektiveren Luftdurchsatz vergrößert. Ein einstellbarer mechanischer Lenkungsdämpfer rundet das Fahrwerksoptimierungs-Paket ab.

Die grafische Gestaltung des Drehzahlmessers wurde im Hinblick auf bessere Ablesbarkeit überarbeitet. Zudem ist das Display jetzt dimmbar und im Funktionsumfang ergänzt. So erlaubt der Laptimer nun die Anzeige der "Best lap in progress" und mittels "Speedwarning" wird dem Fahrer auf Wunsch das Überschreiten einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit signalisiert.

Auch in puncto Design haben die BMW Motorrad-Entwickler eingegriffen: Die Heckpartie wurde schlanker gestaltet, die asymmetrischen Seitenverkleidungen wurden überarbeitet, das Airbox-Mittelcover mit seitlichen Öffnungsgittern versehen. Ein neues Erkennungsmerkmal stellen die beiden "Winglets" am Verkleidungsoberteil dar, sie sollen die aerodynamischen Qualitäten steigern. Frisch gestaltet ist ebenso die Farb-Palette: Racing red uni / Alpinweiß uni, Bluefire uni, Saphirschwarz metallic und die Motorsport-Farben von BMW Motorrad stehen zur Auswahl. Das RR-Logo wurde ebenfalls überarbeitet. Zusätzliche optische Akzente setzen die in schwarz, glänzend, lackierten Räder sowie die rote Feder des Zentralfederbeins. Jeweils dazu passend ist die Schwinge entweder mit einer Eloxal-Beschichtung versehen oder in Schwarz gehalten. Weiters wurden die Fersenbleche für den Fahrer neu entwickelt und die Ausleger der Soziusfußrasten schlanker gestaltet.

Erweitert ist der Umfang von Sonderausstattungen und Sonderzubehör. Die RR kann jetzt mit einer HP Titan-Abgasanlage (mit oder ohne ABE) oder dem HP Race-Datenlogger ausgerüstet werden. Auch gibt es ein Feature, das nicht unbedingt supersportlich erscheinen mag: Heizgriffe.