Autobatterien-Test : Teuerstes Produkt - Letzter Platz

Preise sagen nichts über Qualität aus

Streikende Batterien sind im Winter der Autokiller Nummer eins und zählen zur häufigsten Pannenursache im Straßenverkehr. Der ÖAMTC hat gemeinsam mit seinen europäischen Partnerclubs neun Autobatterien mit ernüchterndem Ergebnis getestet: Der Preis hat nichts mit Leistung und Qualität zu tun . "Die teuerste Batterie im Test um 198 Euro landete auf dem letzten Platz", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Keine der getesteten Batterien schnitt mit einem "sehr gut" ab. Zwei wurden mit "gut", vier mit "befriedigend", eine mit "ausreichend" und zwei mit "mangelhaft" bewertet. Die Ergebnisse im Detail :

Produktname: Preis/Bewertung
Batterienkauf gleicht einem Lotteriespiel

  • Opel: 132 Euro / gut
  • Moll M3 plus K2: 126 Euro / gut
  • Banner Power Bull: 155 Euro / befriedigend
  • Arktis Qualitätsbatterie: 110 Euro / befriedigend
  • Exide X-treme: 170 Euro / befriedigend
  • Bosch Silver: 130 Euro / befriedigend
  • Fiamm Titanium Plus: 97 Euro / ausreichend
  • Arktis High Tech: 93 Euro / mangelhaft
  • Motorcraft Calcium Plus: 198 Euro / mangelhaft

"Der Verbraucher ist beim Batterienkauf wegen mangelnder Angaben auf den Produkten kaum in der Lage, die technische Qualität richtig einzuschätzen, noch kann er sich darauf verlassen, dass er bei der Wahl einer Batterie mit hoher Marktpräsenz und hohem Marktpreis auch ein Produkt hoher Qualität erhält", sagt der ÖAMTC-Techniker. Erschwerend kommt hinzu, dass auf dem Markt baulich gleiche Produkte von ein und demselben Hersteller mit verschiedenen Produktnamen und Preisen angeboten werden.

Der ÖAMTC fordert daher von den Herstellerfirmen, dass die Batteriemodelle deutlich mit Herstellungsdatum, Wartungshinweisen und ehrlichen Leistungsmerkmalen auch für Laien verständlich gekennzeichnet werden.

Den Konsumenten rät der Club-Techniker, sich bei der Kaufentscheidung an den umfassenden Testergebnissen unabhängiger Institutionen wie Automobilclubs und Verbraucherorganisationen zu orientieren. "Die im Fahrzeug eingesetzte Batterie sollte mindestens einmal pro Jahr , am besten im Herbst, überprüft werden . Ein frühzeitiges Erkennen einer schwachen Batterie bietet die Möglichkeit, sich rechtzeitig nach adäquatem Ersatz umzusehen. Andernfalls ist man gezwungen, das zu nehmen, was gerade zu bekommen ist", sagt Kerbl. Seine Empfehlungen für die Verbraucher:
Der Batterientest wurde im Auftrag des ÖAMTC und seiner europäischen Partnerclubs an der Technischen Universität Wien durchgeführt. Die detaillierten Testergebnisse findet man auf der Homepage des Clubs unter www.oeamtc.at/test .

  • Die Batterie nie mit einem trockenen Tuch abwischen . Eine elektrostatische Aufladung des Gehäuses einer Batterie ist gefährlich, weil das Überspringen eines Funkens ins Innere nicht ganz ausgeschlossen werden kann.
  • Batterien, die einmal tief entladen wurden, müssen nicht zwangsläufig kaputt sein. Wenn möglich, sollte man eine total entleerte Batterie mit einem externen Ladegerät mit niedrigem Ladestrom aufladen . Meist ist sie danach wieder verwendbar.
  • Beim Wechsel der Batterie muss zuerst der Minuspol getrennt werden , danach den Pluspol abschrauben und die Befestigung der Batterie lösen. Besonders praktisch sind Batterien mit Haltegriff.
  • Die Bleiakkus enthalten giftiges Blei , umweltschädliche Zusätze und ätzende Säure. Deshalb dürfen Batterien nicht "wild" entsorgt werden.

Quelle: ÖAMTC

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