Test : Preise in Parkgaragen sehr unterschiedlich

Preisvergleiche für Kurzparker und Dauerparker lohnen sich

Bis zu 12 Euro für drei Stunden Kurzparken, Tarif-Unterschiede von bis zu 400 Prozent bei Garagen in ein und der selben Stadt und eine durchschnittliche Preissteigerung von sechs Prozent bei den Monatsparkplätzen. Das ist die Bilanz der aktuellen Garagen-Preiserhebung der ÖAMTC-Informationszentrale, bei der 346 Parkgaragen in den Landeshauptstädten untersucht wurden. "Ein äußerst ernüchterndes Ergebnis", fasst Club-Experte Alfred Obermayr zusammen:
"Beachtet man den Umstand, dass der Großteil der Anlagen nicht einmal zur Hälfte ausgelastet ist, drängt sich die Frage auf, ob diese Art von Preispolitik sinnvoll ist. Die Preisgestaltung der Betreiber unterwandert jedenfalls eine sinnvolle Verkehrspolitik. Es sollte doch im Vordergrund das Bemühen stehen, durch attraktive Tarife die Auslastungszahlen zu erhöhen."

Enorme Preissteigerungen beim Dauerparken

Die monatliche Miete für einen Dauer-Abstellplatz liegt laut ÖAMTC-Erhebung bei durchschnittlich 100,41 Euro. Im Vorjahr waren es noch 95,03 Euro. Am teuersten sind Monatsplätze in Wien (125,36 Euro), gefolgt von Innsbruck (120,57 Euro) und Graz (115,41 Euro). Vergleichsweise billig dagegen ist Niederösterreichs Hauptstadt: Hier bezahlt man monatlich 75,36 Euro. Die größten durchschnittlichen Preissteigerungen bei den Monatstarifen gab es mit 10,4 in Linz und 8,6 Prozent in Graz.

Kurzparken in Graz mehr als drei mal so teuer wie in Bregenz

Aktuell zahlt man im österreichweiten Durchschnitt 5,35 Euro für drei Stunden Kurzparken. Allerdings bestehen laut ÖAMTC nach wie vor große Unterschiede: Autofahrer in Bregenz müssen 2,32 Euro berappen. Die Grazer Garagenbetreiber hingegen verlangen für die selbe Abstelldauer im Durchschnitt 7,16 Euro. In Wien sind es 6,57 und in Linz 5,68 Euro. "Bei den Kurzparktarifen gilt das Gesetz des Marktes", erklärt Obermayr: "Je größer die Parkplatznot, desto höher der Preis." Ärgerlich findet der ÖAMTC-Experte den Umstand, dass die Abrechnung in den meisten Parkhäusern ausschließlich im Stunden-Intervall erfolgt: "Wer beispielsweise sein Auto eine Stunde und fünfzehn Minuten abstellt, zahlt volle zwei Stunden." Einzige positive Ausnahmen sind Linz und Innsbruck: In beiden Städten werden in nahezu allen Garagen auch 30-Minuten-Tarife geboten.

Garagenpreise in Wien

Bei den Wiener Garagenpreisen kristallisieren sich in der ÖAMTC-Erhebung der monatlichen Sommertarife zwei Erkenntnisse heraus: Einen Parkplatz zu mieten, kann teuer werden. Und: Künstliche Parkplatzverknappung lässt die Garagenpreise explodieren.

"Der Markt ist in Bewegung", meint ÖAMTC-Experte Alfred Obermayr. "Es hat sich gezeigt, dass Preise lokal durchaus auch sinken können ." Vor allem in Gebieten, in denen entweder genug freie Parkplätze vorhanden sind, wie etwa im 22. Bezirk oder, in denen Garagen nicht oder nur sehr ungern angenommen werden, kommt es zu Kostensenkungen. Letzteres war vor allem im Bereich des 15. und 16. Bezirks der Fall, jedenfalls in den vergangenen Jahren.

Von 2003 bis 2005 zeigten 50 Prozent der Garagen in Fünfhaus und Ottakring einen Abwärtstrend; eine Folge der - zumindest aus Betreibersicht - völlig unbefriedigenden Auslastung. Mit der Einführung der flächendeckenden Kurzparkzone in Fünfhaus vom Gürtel bis zur Schmelz und von der Gablenzgasse bis zum Westbahnhof stieg offenbar die Auslastung und dementsprechend auch der Preis. "Seither beobachten wir eine Trendumkehr, die sicher auf die künstliche Verknappung der Parkplätze zurückzuführen ist", analysiert Obermayr. "Eine der Garagen in unmittelbarer Umgebung der Stadthalle verzeichnete seit dem Vorjahr sogar eine Verteuerung von über 60 Prozent." Auch jene Garage, die seit 2003 beim Preis prozentuell am stärksten von ganz Wien zulegte, die Tiefgarage in der Weinheimergasse, liegt im 16. Bezirk. Mit einer Preiserhöhung um mehr als 75 Prozent, von vormals 47,2 auf 83 Euro, liegt sie an der Spitze der Statistik.

Die Wiener Parkgebühren im Vergleich

Erwartungsgemäß am teuersten parkt es sich laut ÖAMTC-Erhebung innerhalb der Zweierlinie, also im 1. Bezirk : Hier ist im Schnitt mit 250 Euro monatlich zu rechnen, moderate Preiserhöhung zwischen zwei und drei Prozent werden großteils jährlich vorgenommen.

In den Kurzparkzonen-Bezirken, 2. bis 9. und 20. , beträgt die Monatsmiete im Sommer durchschnittlich 130 Euro. Von den Vororten stechen der 13. und der 18. Bezirk mit durchschnittlich 143 Euro deutlich aus dem allgemeinen Vororte-Schnitt hervor. In den beiden Bezirken sind die Preise mit einer durchschnittlichen Erhöhung um fünf Prozent die stabilsten seit 2003.

Die übrigen Vororte weisen eine durchschnittliche Monatsmiete von 84 Euro auf. Die Preise divergieren hier selbst in den einzelnen Bezirken erheblich. Auch die Preisentwicklung schwankt von minus 40 Prozent bis plus 75 Prozent. "Preisvergleiche sollten hier unbedingt vorgenommen werden. Es gibt erhebliche Unterschiede auch bei Garagen, die nur wenige Meter voneinander entfernt sind", empfiehlt ÖAMTC-Experte Alfred Obermayr abschließend.

Club empfiehlt, Tarife zu vergleichen

Die Ergebnisse der ÖAMTC-Erhebung zeigen: Besonders bei Dauer-Abstellplätzen lohnen sich Preisvergleiche. Im Internet unter www.oeamtc.at/parken findet man Links zu den großen Garagenbetreibern mit den jeweils aktuellen Tariflisten.

Quelle: ÖAMTC

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