Richtige Starthilfe bei leerer Batterie im Auto

Falscher Umgang mit den Startkabeln kann zu Elektroschäden führen

Die große Kälte hält an und unzählige Autos streiken angesichts der Minus-Temperaturen. Eine schwache Batterie oder eingeschaltete Verbraucher sind oft die Ursache für Startprobleme im Winter. "Starthilfe ist auch bei modernen Autos möglich, aber die falsche Vorgangsweise führt zu teuren Schäden an der Elektronik", warnt ÖAMTC-Techniker Thomas Stix. Wer sich mit einem Starthilfekabel selbst helfen will, sollte erst einen Blick in die Betriebsanleitung des Autos werfen und dann einige Tipps beherzigen:

  • Vor dem Überbrücken prüfen : Die Nennspannung der Batterien von Spender- und Empfängerauto muss gleich sein (normal 12 Volt). Die Fahrzeuge dürfen einander nicht berühren. Motor und alle Stromverbraucher (z.B. Licht) des Spenderfahrzeugs müssen abgeschaltet sein. Der ÖAMTC empfiehlt, Kabel mit Überlastungsschutz zu verwenden. Diese sind auch an allen ÖAMTC-Stützpunkten und Shops erhältlich.
  • Richtig verbinden : Ein Ende des roten Starthilfekabels an den Pluspol (+) der entladenen Batterie und anschließend das andere Ende an den Pluspol der Spenderbatterie klemmen. Zum Merken: immer zuerst "Plus an Plus". Dann mit dem schwarzen Kabel den Minuspol (-) der Spenderbatterie mit einem unlackierten Metallteil im Motorraum oder dem Motorblock selbst verbinden - nicht mit dem Minuspol der leeren Batterie, weil sich durch Funken Knallgas entzünden kann. Also:"Minus an Masse".
  • Schonende Starthilfe : Dann wird der Motor des Spenderfahrzeugs gestartet, anschließend der des Fahrzeuges mit der leeren Batterie. Dazu schaltet man einen starken Verbraucher (z.B. Heckscheibenheizung) ein und lässt die Verbindung zwischen den Fahrzeugen eine halbe Minute lang aufrecht. Diese Maßnahme schont die Elektronik des Fahrzeugs.
  • Ordentlich aufladen : Anschließend stellt man den Motor des Spenderfahrzeugs wieder ab. Läuft der Motor des anderen Fahrzeugs weiter, können die Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge entfernt werden. Besonders im Winter sollte mindestens eine Stunde Überland gefahren werden, um die Batterie wieder vernünftig aufzuladen. Stirbt der Motor beim Abbauen der Starthilfekabel wieder ab, ist entweder die Batterie oder die Lichtmaschine defekt. In diesem Fall muss die Pannenhilfe geholt werden: Die Gelben Engel des ÖAMTC sind unter der Nothilfe-Nummer 120 österreichweit rund um die Uhr erreichbar.

Übrigens: Nicht nur mit dem Startkabel kann geholfen werden. Im Fachhandel sind leistungsfähige tragbare Akkupacks mit Kabel und Zangen ab etwa 50 Euro erhältlich, mit denen Starthilfe an unzugänglichen Stellen oder ohne Straßenkavalier möglich ist. Weitere Vorteile: die Gefahr von Elektronikschäden ist geringer und die Akkupacks können auch für andere 12-Volt-Stromverbraucher benutzt werden.

Quelle: ÖAMTC