Sicherer Christbaum-Transport mit dem Auto

Falsche Ladungssicherung kann teuer werden

Die ersten Christbaum-Jäger gehen auf die Pirsch, um die prächtigste Tanne zu finden. Als zweite schwierige Disziplin gilt es dann, den Baum auf dem Autodach zu befestigen , ohne dass er das Fliegen lernt und unsanft auf der Straße landet. Das kann nämlich gefährlich und auch teuer werden. Bis zu mehreren tausend Euro können Verstöße gegen die Ladungssicherungspflicht kosten. Obendrein riskiert man eine Vormerkung , wenn sich der Christbaum wegen mangelhafter Befestigung löst und dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, informiert ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner.

Transportiert man den Baum im Wageninneren , kann er bei einer abrupten Bremsung zum gefährlichen Geschoss werden. Die Clubexpertin gibt Tipps, wie man den Christbaum sicher nach Hause bringt :
Wenn der Transport des Christbaums zur "Langgutfuhre" wird

  • Bis zu einer Länge von zwei Metern passt die Tanne in nahezu jeden Mittelklasse-Pkw mit umklappbaren Rücksitzen. Das Nadelkleid muss gut verzurrt werden und darf dem Fahrer nicht die freie Sicht nach vorne oder in den Rückspiegel rauben . Ist das Heckfenster verdeckt, muss zumindest die Sicht durch beide Seitenspiegel gut möglich sein. Handbremse und Schalthebel müssen problemlos bedienbar bleiben.
  • Wer seinen Baum auf dem Autodach transportiert, muss beachten, dass dessen Spitze nach hinten zeigt und zur Befestigung widerstandsfähige Gewebebänder verwendet werden. "Ragt der Christbaum um mehr als einen Meter über den vordersten oder hintersten Punkt des Autos hinaus, muss er durch eine 25 x 40 cm große Tafel mit einem 5 cm breiten, rot rückstrahlenden Rand gekennzeichnet werden. Die Tafel darf nur maximal 90 cm über der Fahrbahn angebracht sein", erklärt die ÖAMTC-Juristin. Bei Dunkelheit oder Dämmerung sind außerdem eine zusätzliche Beleuchtung und Reflektoren notwendig . Diese müssen weiß oder gelb sein, wenn sie nach vorne, und rot, wenn sie nach hinten gerichtet sind.
  • Bleibt die Heckklappe während des Transports offen, ist auf die Lesbarkeit des Kennzeichens zu achten. Rückleuchten und Blinker dürfen ebenfalls nicht verdeckt werden. Hilfreich dabei ist, die Heckklappe mit Gummibändern nach unten zu spannen. Ragt der Christbaum über einen Meter aus dem Kofferraum muss er ebenfalls mit einer Tafel gekennzeichnet werden. "Seitlich darf der Christbaum die Breite des Fahrzeuges nicht überragen ", sagt die ÖAMTC-Expertin.

"Der horizontal gelagerte Christbaum soll das Fahrzeug - unabhängig von der 'Ein-Meter-Grenze ' - insgesamt um nicht mehr als ein Viertel der Fahrzeuglänge überragen", informiert die Club-Juristin. Ist die Weihnachtstanne doch länger, wird der private Christbaum-Transport zur "Langgutfuhre ". "Ein kleines Auto wie ein Smart etwa, der 250 cm lang ist, wird mit einem Baum, der 65 Zentimeter über das Fahrzeug hinausragt, bereits zur 'Langgutfuhre'", so Pronebner. Mit einer "Langgutfuhre" darf man auf der Freilandstraße nicht schneller als 50 km/h und auf Autobahnen und Autostraßen nicht schneller als 70 km/h fahren.

Quelle: ÖAMTC

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